Geschichtsüberblick

I. Zeitalter: Die Völkerwanderungen und Gründung von Furyondy

Legende
D er uns bekannte Teil von Oerth heißt Flanaess. Seine Ureinwohner, die bis auf wenige mit anderen Völkern vermischt oder besiegt wurden, waren die Flanen. In Reinkultur findet man sie nur noch in Tenh. Ihre Blutlinie ist noch stark in Geoff und Sterich, sowie bei den Bergvölkern der Perrenlands.

D as Volk, das westlich der Flanen lebte, war das der Baklunen. Auch heute noch leben sie in ihrer wohl ältesten Stadt Zeif, die nördlich ihres einstigen Königreiches liegt, das zu Staub zerfallen (oder zu Sand zerbröselt?) ist. Reine Baklunen finden wir in heutiger Zeit außerdem als Tiger Nomaden und in Ull, gemischt mit den Flanen als Wolfsnomaden.

S üdlich des untergegangenen Reiches der Baklunen lebten die Suloise. Sie wurden über ganz Flanaess verteilt, und reine Suloise sind nur noch die Völker der Frost-, Eis- und Schneebarbaren.

A uch das letzte der Völker, die wir hier betrachten, kam aus dem Westen nach Flanaess. Ursprünglich lebten die Oeriden zwischen den Baklunen und den Suloise, und heute besiedelten sie besonders die Gegenden um den Nyr Dyv. Ihr stärkster Stamm östlich des Binnenmeeres waren die Aerdi, in deren Kaiserreich (Great Kingdom) ihre oeridische Linie noch sehr unvermischt ist. Auch in Furyondy, den Perrenlands und den Shield Lands lassen sich große oerdische Einschläge feststellen.

Legende
W o heute das Meer von Staub liegt, erstreckten sich einst die Königreiche der Baklunen und der Suloise. 160 begann der Krieg zwischen den beiden Völkern, in dem 179 erstmals humanoide Söldner eingesetzt wurden, die das Volk der Oeriden vor sich her jagten. Die Flanen spürten erst 187 die Auswirkungen des Krieges, als Ströme der Oeriden in ihr Land eindrangen. Die Flanen waren Stämme von friedlichen Jägern, und sie hatten den Eindringlingen wohl nicht viel entgegenzusetzten. Die Oeriden zogen durch das Gebiet des heutigen Furyondy nördlich des Nyr Dyv und verteilten sich auf ganz Flanaess.

198 folgten viele suloisische Stämme dem oeridischen Schicksal. Südlich des Nyr Dyv zogen sie entlang, einige sogar bis in die nordöstlichste Ecke von Flanaess. Viele vermuten als Ursache für ihre Flucht, daß das Kriegsglück sich gegen die Suloise gewandt hatte. In ihrer neuen Heimat dann fanden sie andere Gegner, nämlich die Oeriden, gegen die sie um die Vorherrschaft auf Flanaess kämpfen konnten.

Legende
I m Jahre 223 dann geschah das wohl einschneidenste Ereignis, das Menschen je auf Oerth angerichtet haben. Die Suloise beschworen die Verwüstung auf das Land der Baklunen, die daraufhin den Regen farblosen Feuers auf die Suloise herabriefen. Vielleicht war Joramy in diese Zauber mit eingebunden, vielleicht ertrug die Göttin der Vulkane die Erschütterungen der irdischen und magischen Gefüge auch nicht, auf jeden Fall wurde sie eines Wahnes unterworfen, der ihre Persönlichkeit grundlegend veränderte. Auch die Welt hatte ein neues Gesicht bekommen. Wie ein Todesschleier hatte sich der Staub über die Reiche der Baklunen und der Suloise gelegt, das Meer von Staub war entstanden.

I ch möchte mich noch etwas über diese Zeit des Chaos und der Verwüstung auslassen. Ganz Oerth und die Götter wurden durch diese Zauber erschüttert. Ihr Ursprung waren Sprüche der zehnten Stufe, die von den damaligen Zauberkundigen beherrscht wurden. Nachdem die schwersten Erschütterungen in sämtlichen Dimensionen abgeklungen waren, hielten sich magische Dissonanzen noch Jahrzehnte in der Welt. Auch die Götter brauchten einige Zeit, sich von diesem Schlag zu erholen. Ihre erste Reaktion war, unter Boccobs Anleitung das Wissen um die Zauber der zehnten Stufe zu vernichten. Zum größten Teil ist es freilich von den Benutzern selbst zerstört worden, da sich die mächtigsten Magier zur Zeit des Infernos in seinem Bereich aufgehalten hatten. Der Legende nach führt seitdem die Benutzung dieser verbotenen Magie zum sofortigen Tod des Zaubernden.

I hr müßt Euch das Chaos vorstellen, das damals auf ganz Oerth geherrscht hat: Kriege zwischen Flanen, Oeriden und Suloise. Führerlose Horden von Humanoiden dringen nach Flanaess. Magie fluktuiert. Sie funktioniert eventuell überhaupt nicht. Divinationen sind extrem gestört, auch Kleriker verlieren immer wieder Kontakt zu den Göttern. Und die Erde tut sich oft unvermittelt auf, Magma tritt hervor.

E s war die Zeit, in der die Stärkeren dominierten. Nerull hielt reiche Ernte. Und Joramy formte das Antlitz der Erde nach ihrem Gutdünken. Menschen, die weit weg der neuentstandenen Wüste lebten, sahen in Joramies Wüten die Ursache für das Chaos auf Himmel und Erde. Menschen und Götter versuchten sie zu stoppen, doch die magischen Interferenzen hielten an, so daß niemand sie zu orten vermochte. Sie hatte die Ebene des Magmas verlassen und sich einen neuen Stützpunkt gesucht. Und niemand wußte, wo sich dieser Stützpunkt befand.

E s war die Zeit, in der zwei Gottheiten, Berei und Labelas Enoreth, sich zusammentaten, um mit ihren Mitteln ihren Anhängern eine Insel des Friedens zu schaffen, die vor den Störungen abgeschirmt wurde. Tatsächlich gelang es ihnen, diesen Bereich (nicht nach der Göttin benannt) zu formen.

I n dieser dunkle Zeit der Verwüstungen taucht der Name des Königs auf, der als der Namensgeber von Thrommels Königreich gilt: König Phure. Die Legenden über ihn sind verschiedenartig. In manchen wird er als strenger und mitunter brutaler Herrscher beschrieben, in anderen gilt er als weiser König, der die Not seines Volkes zu lindern suchte und, da er kinderlos war, dem edelsten seiner Fürsten sein Reich vermachte, Artisan, dem Begründer des furyondischen Königsgeschlechtes. Aus Trauer über den Tod des alten Königs Phure, soll Artisan seinen Königssitz auf Kendals Berg verlegt haben.

D er berühmte Weise Hainreich (der Schielmann) von Willip, hat 778 die These aufgestellt, daß seine Heimatstadt am Nyr Dyv auf den Grundfesten von Phures Burg erbaut wurde. Im Jahr 278 soll sie erstanden sein, so daß sogleich eine 500 Jahrfeier ausgerichtet wurde. Damit wäre Willip die älteste Stadt Furyondies.

G egen 285 wird in alten Inschriften zum ersten Mal der Krieger Artisan und sein wunderbares Schwert Fragararch erwähnt. Der Legende nach hatte ein damals sehr verbreiteter Gott, Thriterion, (alte Schreibweise: Diderion) ein Schwert geschmiedet, damit die Menschen dem Wüten von Potentaten, selbst wenn sie Götter sind, nicht schutzlos ausgeliefert sind. Er hatte Artisan dieses Waffe gegeben, der daraufhin schwor, Joramy zu finden und zu bezwingen.

N ach den schlechten Erfahrungen, die die Götter mit zu mächtigen Instrumenten in menschlichen Händen hatten, erntete Thriterion viel Kritik aus den Reihen seiner Gottgeschwister. (Darüber berichtet "Artisans Lied", das von dem ehrenwerten Herrn Dorminor in die Hochsprache übersetzt wurde.) Doch nachdem er, Kuotbert und andere gottgleiche Kämpfer Joramy weder finden noch stoppen konnten und die Bedrohung durch Monster und Humanoide immer mehr anwuchs, entschied er sich zu diesem Schritt.

D er beste Freund Artisans war der Zauberer Docandus, über den Hainreich die Vermutung angestellt hat, er wäre ein Alter Magier gewesen. Zumindest gilt er als Erbauer der ersten Burg auf Kendals Berg, den er gegen 297 entdeckt haben soll. Die Stadt, die um die Burg des Königs Artisan entstand, hieß schon bald Chendl.

297 ist das Jahr, in dem Artisan den Unterschlupf Joramies in den Hellfurnace-Bergen fand. Bei dem nun entbrennenden Kampf starben viele Gefährten des Helden, der wohl auch besiegt worden wäre, hätten die Götter selbst nicht eingegriffen. Sie versiegelten Joramies Operationslabor, und nahmen ihr das Leben, aber nicht ihre Unsterblichkeit. Der Legende nach wurde sie, die sie nun Untote geworden war, für unbestimmte Zeit auf die Ebene der Asche verbannt. Seitdem, so heißt es, steht Artisans Königreich unter dem Schutz der Götter, solange sein Geschlecht von dem Racheschwur Joramies bedroht wird. 346 gilt das Königreich Furyondy als vollendet. Es besteht in den heutigen Grenzen. Artisan stirbt in diesem Jahr; sein Leichnam wurde nie gefunden.

II. Zeitalter: Das Kaiserreich der Aerdi und wie Furyondy von ihm besiegt wird