III. Ferrond als Teil des Kaiserreiches in der Hand Ranulfs

IV. Furyondy und seine Bedrohung durch Iuz

Legende
B etrachten wir die postferrondische Zeit, so erkennen wir schon sehr deutlich, welche Strömungen in heutigen Furyondy existieren. Beginnen wir mit dem, was vom Kaiserreich übriggeblieben ist: Nicht von der Hand zu weisen sind die Errungenschaften auf dem Gebiet der Verwaltung, neue Anbaumethoden in der Landwirtschaft, gute Ausbildung im Militärwesen und Belebung des Mittelstandes durch den Handel mit fernen Ländern, die durch das Straßenwesen und Poststationen näher gerückt sind. In der ersten Zeit unter Thrommel dem II. fand eine Rückbesinnung auf altfuryondische Werte statt, was mit einer gewissen Verteufelung der kaiserreichlichen einherging. Doch die stille Akzeptanz der Vorteile ist unter späteren Königen durchaus offiziell anerkannt worden - als eine Art geisteswissenschaftliche Wiedergutmachung für die erlittene Tyrannei unter Ranulf.

D och hatten sich die Furyonder befreit von dem zentralistischen Staat, den Ranulf geschaffen hatte, und der dem Einzelnen Freiheiten nahm; Freiheiten der Gedanken, Freiheiten des Handelns, Freiheiten des Glaubens. Ranulf hatte die alten Heroenvorbilder wie Artisan nur benutzt, um die Männer Furyondies in seinen strikten Militärapparat zu zwingen. Die Rebellenkrieger hatten es vorgemacht: Sie waren Ritter, die keinem General unterworfen waren, freie Krieger, die für ihre Überzeugungen kämpften und starben. Sie wollten sich nicht länger unter die Befehlgewalt eines fremden Militärstrategen stellen und taten es auch nicht. Überhaupt zählten nun wieder die Taten eines Ritters, nicht seine Abschlußnote auf der Militärakademie. Für die Furyonder war dies eine Rückbesinnung auf Werte, wie sie vor Ranulf gegolten haben. In den ersten Jahren nach der Befreiung galten diese Prinzipien als heilig und unantastbar - später modifizierte sich diese Auffassung.

T hrommels Geschlecht wurde wahrhaft geliebt vom Volk und von den Fürsten, die in der Unbesiegbarkeit Chendls ein Zeichen der Götter sahen. Des Königs Befehle waren weise Ratschläge, das Ausschlagen dieser Ratschläge waren Ehrverletzungen, nicht Befehlsverweigerungen. Der König baute auf die Fähigkeiten des Einzelnen, des einzelnen Fürsten wie des einzelnen Bauern, und in der Zeit bedeutete Stolz auf seine Arbeit wieder etwas. Das edle Herz war allemal mehr wert, als die edle Ausbildung oder die edle Herkunft. Der König vergab das eine oder andere Lehen auch an Rebellenkrieger, die aus einem einfachen Stand kamen, für ihre Verdienste in den Befreiungskriegen. Die Fürsten waren wieder Ritter und keine Verwaltungsbeamte mehr, doch heute sind die Stände wieder undurchlässig geworden.

D er beherrschende Gedanke der furyondischen Ritter, die gegen Ranulf kämpften, die Freiheit des Einzelnen zurückzuerobern, traf bei den Elfen aus Highfolk auf große Sympathie, die über die Kriegszeit hinaus anhielt. Außerdem hatten sich die elfischen Bogenschützen hervorragend ergänzt mit den furyondischen Reitern. Gemeinsame Übungen und Turniere erhielten die Knights of the Hart auch über die Kriegszeit hinaus am Leben.

V eluna, das am festesten in der Hand Ranulfs war, zeigte nach dem Krieg eine große Dankbarkeit den Furyondern gegenüber. Belvor der II. und das Licht St. Cuthberts, das ihn erleuchtete, hatte ihnen viel Hoffnung und Zuversicht gegeben. Bis heute vergessen sie ihm nicht, daß er, ein König des Nachbarlandes, als einfacher Ritter im Dienste ihrer Unabhängigkeit sein Leben riskiert hat. (Zur Erinnerung: St. Cuthbert ist der Gott der Aufopferung und der Hingabe). Die Velunesen, die ihn begleitet hatten, nahmen alle seinen Glauben an, und trugen diesen auch nach dem Krieg weiter in das Land. "St. Cuthbert hat Veluna befreit." sagen die Velunesen noch heute. In Furyondy, wo Belvor der II. ein Paladin unter vielen war, färbte sein Glaube nicht so sehr ab, so daß heute in Furyondy alle Götter, die damals im Kampf gegen Ranulf geholfen haben, verehrt werden, in Veluna dagegen fast nur der Glaube an St. Cuthbert anzutreffen ist.

D ie Shield Lands haben, so die Meinung der meisten Furyonder, etwas von der Arroganz der Kaiserlichen zurückbehalten. Tatsächlich sehen die Schildländer allein ihre ersten Angriffe als ausschlaggebend für den Beginn der Rebellion in ganz Ferrond. Auch auf die zuerst gebildeten Knights sind sie sehr stolz. Die Schildländer dagegen bemängeln, daß die Furyonder und Velunesen nichts aus Tyrannei Ranulfs gelernt haben, da sie sich wieder einem König oder Papst beugen. Tasächlich hat das Oberhaupt der Shield Lands weit weniger Kompetenzen als die der anderen Länder Exferronds.

I m Jahr 944 erlären sich Potentaten, darunter auch einige Schildländer, zum Bandit Kingdom. Es kommt sofort zu Scharmützeln an der Grenze zwischen Furyondy und dem neuen Reich, in dem sich die Einzelkämpfer der Knights of the Hart bewähren.

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D och nur 20 Jahre später erleidet Furyondy eine Niederlage. 964 überfällt eine Armee aus Iuz zum ersten Mal das reiche Furyondy, und der Eigensinn und übertriebene Wagemut des Ritters der Grafschaft Vesve (heute Ivanhoes), der jede Unterstützung ablehnte, führte zu der Blitzeroberung Crockports. Chendl wurde erneut belagert. Der Norden Furyondies ist einige Zeit in Iuz' Händen, doch der Ritterschaft aus Südfuryondy, Chendl, Veluna und Highfolk gelingt es 965 Furyondy zu befreien. Doch Iuz gibt nicht auf und startet mehrere Offensiven gegen Furyondy.

966 bildet sich der schlechten Erfahrung des reinen Einzelkämpfertums wegen und aus den guten Erfahrungen der konzertierten Rückeroberung heraus der Rat des Ritterordens. Sein Ziel ist, die gemeinsamen äußeren Grenzen zu sichern. Er ist außerdem höchstes Gerichtsgremium in ritterlichen Belangen. Durch den Rat findet eine Hinwendung zum gemeinschaftlich organisierten Militärwesen statt, ohne jedoch die Ideale des Solitärritters herabzusetzen. Dies wird garantiert, weil in Friedenszeiten die Befugnisse des Rates sich allein auf die Aufrechterhaltung der Verteidigungsfähigkeit und seine Richterfunktion beziehen. Im Kriegfall aber ist der Knight of the Hart in ein allgemeines Verteidigungskonzept eingebunden, das aber auf allzusehr restriktiv autöritäre Befehlsstruktur verzichtet. Erst 977 stellt Iuz seine Attacken auf Furyondy ein.

1078 beginnen Iuz und Zuggtmoy mit dem Bau eines Tempels in den Kron Hills, der dem Übertritt der neutralen Elemente zum Bösen dienen soll. Iuz' Plan ist, Furyondy von Süden mit dem Tempel und von Norden zugleich anzugreifen.

1107 wird Iuz von Zagyg und anderen, wie z.B. die damalige Hofzauberkundige Furyondies, Ellyra, gefangen genommen. Tenser, Rary, Ellyra, Bigby und Lord Robilar sind für den Gefangenen in der Burg Greyhawk verantwortlich. Ohne es zu ahnen, verhindern die Wächter, daß Iuz seinen Plan des Tempelbaus ausführen kann. Zuggtmoy macht alleine weiter, und erst hundert Jahre später erfährt die Welt von ihrem Tempel.

1170 ist der Vater Belvors, Thrommel der II., König auf Kendals Berg. Schon zuvor schwelte bei einigen Fürsten der Gedanke eines stärkeren Königstum im Kopf umher, bishin zu Plänen, Ferrond als Großfuryondy wiederherzustellen. Die Ursachen hierfür waren vielfältig. Besonders an der Grenze zu den Shield Lands, wo die Ehre der Hirsch-Ritter immer wieder stichelnd in den Schmutz gezogen wird, trugen sich einige mit dem Gedanken einer Osterweiterung. Thrommel der II. wollte das föderale Prinzip stärken, da er der Auffassung war, dieses Modell sei das beste und müßte die Fürsten wie von selbst überzeugen. Seit dieser Zeit gibt es die Etiketten "Föderaler" und "Hardliner", je nachdem, ob ein Fürst seine Eigenständigkeit schätzt oder ob er sich nach einer starken Hand sehnt. Thrommel als überzeugter Föderaler polarisierte die Ritterschaft.

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W ieder einmal gab es Quelerelen an der Grenze zu den Bandit Kingdom. Doch Thrommel weigerte sich, einen Eroberungsfeldzug, wie er im Rat z.T. gefordert wurde zu führen. Er zog mit Truppen an die Grenze, als Dyvers seine Chance gekommen sah: Ganz im föderalen Sinne erklärte es sich für unabhängig von Furyondy und stellte zugleich die Steuerzahlungen in die furyondische Kasse ein. Die Aufruhr, nicht nur unter den Hardlinern war so groß, daß Thrommel sich gezwungen sah, mit Truppen vor die Stadt zu ziehen, obwohl er damit die Grenzpatroullien schwächte. Er hoffte, die Dyversianer wären so beeindruckt von der Heeresgröße, daß sie freiwillig klein beigeben würden, denn er konnte sich zwar keinen Gesichtsverlust vor seinen Fürsten leisten, wollte aber auf jeden Fall Blutvergießen nur des Geldes wegen vermeiden. Als alles nach einem Krieg gegen die abtrünnige Stadt aussah, machte er einen letzten diplomatischen Versuch. Ganz allein ging er in die Stadt. In jener Nacht gab es schwere Kämpfe an der Ostgrenze des Landes. Als am Morgen Thrommel zu seinen Truppen zurückkehrte, sammelte er sie sofort, um sie auf die in Dyvers liegende furyondische Flotte verladen zu lassen. Dyvers hatte also kapituliert, und die Schiffe der Krone übergeben, so dachten alle. Mit seinen Soldaten beendete er die Kämpfe an der Grenze, wobei er allerdings den Tod fand.

D och Dyvers behielt seine Meinung bei, es sei unabhängig. In demselben Jahr 1170 präsentierte es ein Schriftstück, in dem Thrommel der II. Dyvers aus Furyondy entließ. Die Hardliner stellten dieses Schriftstück als Fälschung hin, im Augenblick jedoch fehlte ein König, der sein Recht militärisch wieder herstellen würde.

T hrommel der II. hatte nur einen Sohn, Belvor den IV., ein Kind, das nun Vollwaise war. Man beriet, wie das Kind regieren könne und unterstellte es provisorisch den furyondischen Ratsmitgliedern, von denen es wechselweise erzogen wurde.

B elvor wuchs zu einer eindrucksvollen Persönlichkeit heran. Seine Fähigkeit zur Integration brachte Frieden zwischen den Hardlinern und den Föderalen. Hazen, Herr über Veluna, empfand Freundschaft für den König, und weil er sich durch engere Kontakte eine Ausbreitung St. Cuthberts nach Furyondy erhoffte, schlug er Belvor eine Vereinigung der beiden Länder durch die Heirat Jolenes mit seinem Sohn Belvor dem V. vor, der als Ebenbild seines Vater galt.

D och Jolene hatte sich in den Zweitgeborenen Thrommel den III. verliebt. Im Jahr 1213 wurden die beiden miteinander verlobt. Just in diesem Jahr brachen die Horden des Bösen aus dem Tempel hervor. Mit vereinten militärischen und magischen Kräften besiegte die Allianz aus Veluna, Highfolk, Furyondy, Greyhawk und den Gnomen, Zwergen und Hobbits aus der Umgegend die Feinde vor Verbobonc. Das war der letzte Tag des Jahres 1213, der 28. Sunsebb.

I n jener Nacht machte Iuz einen Ausbruchversuch. Die geschwächten Wächter versuchten vergeblich, ihn aufzuhalten. Bigby, Rary und Ellyra fallen. Auch von Tenser nimmt man an, daß er den Kampf nicht überlebt hat, denn er blieb verschwunden. Lord Robilar kündigt ob der Schmach seine Position in Greyhawk und verläßt die Stadt. 14 Tage nach dem Sieg bei Verbobonc,1214, muß der "Tempel of Elemental Evil" ohne diese Helden gestürmt werden.

Z u den Kämpfern gegen die böse Macht des Tempels gehörten: Hazen, Belvor IV & V, Thrommel, Alreuth und viele andere wie der etwas senil wirkende Sernet, der sich kurz vor dem Kampf den Helden anschloß. Auch Tenser soll in dem Tempel gesichtet worden sein und mit wilder, fast verzweifelter Entschlossenheit gekämpft haben, aber solche Sichtungen, die es seitdem immer wieder gab, gehören wohl in die Welt des Wunschdenkens. Der Tempel wurde verschlossen. Viele Recken waren in dem Tempel zurückgeblieben, doch Zuggtmoy war gebannt, und Iuz war geschwächt. Aber auch Thrommel war nicht aus dem Tempel herausgekommen.

W as damals niemand wußte, war, daß der lange befürchtete Fluch über Artisans Geschlecht, Joramy, nach fast 1000 jähriger Verbannung nun als ein Lich die Erde wieder betreten hatte. Sie hatte Thrommel entführt, um so den Auftakt für ihre Rache zu haben. Ihr Bestreben galt dreierlei: 1. die Wiederherstellung ihrer Operationsbasis, 2. die Aufhebung ihres Untotenstatusses, 3. die Vernichtung von Artisans Geschlecht und ganz Furyondy.

1216 geschieht am Hofe Chendls etwas außergewöhnliches. Belvor findet ein Kündigungsschreiben seines ersten Zauberkundigen Alreuth vor. Seit Docandus hat noch nie ein 1. Hofzauberer seinen Posten außer durch den Tod verlassen, obwohl einige oft angefeindet worden waren oder andere sich sichtlich unwohl mit ihrer Position fühlten. Belvor hatte nichts gegen Alreuths Entscheidung, obwohl er den Sonderling mochte. Einem weniger beliebten König hätte ein solcher Rücktritt vielleicht geschadet, da Gerüchte um Ratten auf sinkenden Schiffen aufgetaucht wären. Nicht so dem weisen Belvor. Der etwas barsche Sulphur wird neuer Hofzauberer.

D ie einzige Tat, die der Thronfolger Belvor der V. gegen den Willen seines Vaters ausgeführt hat, brachte ihm den Tod. 1217 machte er sich auf, seinen geliebten Bruder Thrommel in den Ruinen des Tempels aufzusuchen, denn immer wieder war er von schrecklichen Alpträumen geplagt worden, so daß er schwor, seinen Bruder, was immer mit ihm geschehen sein mochte, zu suchen. Zwar ging Lichs Plan nicht auf, ihr Fluch aber kostete doch einem Artisansprößling das Leben.

H eimlich arbeitete Iuz in jenen Jahren an der Befreiung von Zuggtmoy, und er ließ seinen Plan, im Norden mit Krieg abzulenken und im Süden weiterzuoperieren, wieder aufleben. 1219 kam es zu ersten Unruhen an der Grenze zu Iuz.

1220 wird der Tempel endgültig zerstört und Thrommel befreit. Die Helden sind Faithur, Dorminor, Elias, Ragoon, Ivanhoe, Corwin und Cella.

1227 versucht Lich, nachdem sie erfolglos die Öffnung ihrer alten Operationsbasis betrieben hat, Kinder zu opfern, um wieder göttlich zu werden. Mit Orcus Hilfe gelingen den eben erwähnten Helden, dies aufzuhalten und Lich auf der Ebene der Asche zu vernichten.

Geschichtsüberblick