II. Zeitalter: Das Kaiserreich der Aerdi und wie Furyondy von ihm besiegt wird

III. Ferrond als Teil des Kaiserreiches in der Hand Ranulfs

Legende
M it der Eingliederung Ferronds ist das Kaiserreich 749 auf dem Höhepunkt seiner Macht. Es hat die Größe wie kein Reich zuvor oder danach. Handel und Wissenschaft blühen. Ferrond wird aerdisiert, das Straßennetz wird ausgebaut, die Wirtschaft belebt. Ranulf organisiert einen zentralistischen Staat nach dem Vorbild des Kaiserreiches. Die eigentliche Geschichtsschreibung Furyondies beginnt jetzt, wo kaiserreichliche Bürokratie in Ferrond angewandt wird. Willip trägt immer noch den Titel "vorübergehende Hauptstadt", da Chendl wider Erwarten der Belagerung standhält.

G egen 800 beginnt das Kaiserreich innerlich zu verderben. Ränkespiele und Intrigenschmieden zerstören langsam, aber sicher das innere Gefüge Rauxes'. Die Verwalter der Provinzen spüren, daß sie freiere Hand bekommen, und 844 ist es dann soweit: Die Perren erklären ihre Unabhängigkeit vom Kaiserreich.

844 sieht die Situation in Ferrond so aus: In den weit von Willip entfernten Gebieten, wie im Vesve Forest, im Norden der Shield Lands und in Chendl, arbeitet fieberhaft der Untergrund an der Ausbildung von Kämpfern, die der Befreiung von Ranulfs (des II.) Herrschaft dienen. Ihre Anführer sind die Adeligen in Chendl, Fürsten Ranulfs, die sich mit zunehmender Zentralisierung zu bloßen Verwaltern herabgewürdigt sehen, und Elfen, die von dem "Holzhacker" genug haben. Daß Chendl die ganzen Jahre die Belagerung ausgehalten hat, gilt allgemein als göttliches Wunder, das der Legende des "Götterschutzes über Chendl" stete Nahrung gab. (Ein Umstand, der heute Iuz schweres Kopfzerbrechen macht.)

R anulf der II. liebte die Macht. Der Kaiser beauftragte ihn mit der Rückeroberung der Perrenlands, und Ranulf erstritt sich die Perrenlands als Kriegsbeute für Ferrond, für den Fall des Sieges. Er stellte also eine Streitmacht zusammen, um die Perren heimzuholen. Die Rebellen beobachteten aufmerksam den Feldzug, lockerte dieser doch die Macht Ranulfs in Ferrond selbst. Das Jahr 844 gilt als Beginn des Zerfalls des Kaiserreiches, denn obwohl die Perren ein unbedeutenes Volk sind, es war das erste, das sich dem Kaiserreich, hier Ranulf, erfolgreich widersetzte.

I n den winterlichen Bergen hatte sein gut ausgebildetes Heer keine Chance gegen die tapferen Bergkrieger. Seine Soldaten wurden von Lawinen erschlagen, sie erfroren, verhungerten oder starben an Erschöpfung. Nur gut die Hälfte seines Heeres überlebte.

W ie ein Lauffeuer ging die Nachricht des Sieg der abtrünnigen Provinz über das mächtige Kaiserreich durch Flanaess. Die Rebellen der Shield Lands nannten sich "Knights of the Shield" und griffen ranulftreue Fürsten an. Die Elben von Highfolk warteten nur auf die Rückkehr des Ranulfheeres. Sie schlugen als "Knights of the Hart" im Frühjahr 845 zu und schwächten Ranulf erneut. Nur so ist zu erklären, wie es den assoziierten Rittern aus Chendl gelang, in einem Handstreich den Norden von Furyondy zurück zu erobern. Ranulfs Heer wurde bis über den Att River getrieben, wo es ihm endlich gelang, seine Verteidigung zu formieren. Heutige Militärexperten haben analysiert, daß der Erfolg des Rebellenheeres an der gelungenen Mischung von Guerilla-Taktik und klassischer Kaiserreichstrategie und -drill lag.

Legende
U nd so sieht die Situation im Sommer 845 nach dem Befreiungskrieg aus: der Norden Furyondies ist bis zum Att River in der Hand der Knights of the Hart (Littleberg-Linie). Der Vesve Forest ist unter Kontrolle der elfischen Ritter, Highfolk am Velverdyva bleibt aufgrund starker Militäpräsenz Teil von Ferrond. Veluna und die westlichen und südlichen Shield Lands sind nach wie vor sicher unter Ranulfs Herrschaft. Doch die Rebellion hat nun Luft zum Atmen bekommen, und Furyondy tut alles, den Freiheitskämpfern in Veluna und Highfolk zu helfen. Belvor der II., ein Paladin St. Cuthberts, treibt in den folgenden Jahren die Ausbildung velunesischer Ritter und Priester besonders voran. (Seine Willenstärke beeindruckte die Velunesen vielleicht mehr als das eigene Volk in Furyondy.)

I n den nächsten 50 Jahren kommt es äußerlich zu keinen weiteren Grenzverschiebung. Die Kräfte des Widerstandes aber wuchsen, und die Macht Ranulfs schwand. Schließlich formierten die Vasallenstaaten ihre Rebellenheere gegen Ranulfs Militär und gingen zum Großangriff über. Ranulf wurde in dem "Vasallenkrieg" bis in die Stadt Willip zurückgedrängt. Er stand schon auf verlorenem Posten, als etwas geschah, was den Sieg der Rebellen in Frage stellte: Am Horizont des Nyr Dyv tauchte die größte Flotte auf, die Flanaess je gesehen hatte. Der Kaiser hatte sie geschickt, um Ferrond zu retten.So kam es 898 zur Schlacht der 5 Heere. Es waren: Ranulfs und das kaiserliche Heer auf der einen Seite, die vereinigten Hirsch-Ritter aus Veluna, Furyondy und Highfolk und die Schild-Ritter, sowie ein Heer aus Bissel auf der anderen Seite. Die Rebellenheere wurden von Thrommel dem I. zum Sieg geführt. Willip wurde völlig zerstört, nur die Flotte des Kaisers konnte zum Großteil entkommen. Ranulf den II. konnte man nicht finden.

D yvers hatte Willip so gut es ging unterstützt. Nachdem Ferrond in die Hand Thrommels gefallen war, erklärte es sofort seine Kapitulation. Thrommel ging darauf ein und verzichtete sogar auf übermäßige finanzielle Forderungen an die reiche Stadt. Doch ließ er es sich nicht nehmen, sich in diesem Abbild des Kaiserreiches selbst 899 zum König krönen zu lassen. In einem feierlichen Akt erklärte er die königliche Provinz Ferrond für aufgehoben. Die Shield Lands hatten sich schon einige Tage zuvor für unabhängig erklärt, so daß nur noch Veluna, Highfolk und Furyondy in ihre Eigenstaatlichkeit entlassen werden mußten. Noch im selben Jahr wurde die kaiserliche Flotte bei Admundsfort versenkt. Die Macht des Kaiser im Westen des Nyr Dyv war für immer gebrochen.

E inige Stimmen sagen heute, Thrommel hätte Ferrond zerfallen lassen. Das ist richtig, doch war er so klug, das reiche Dyvers Furyondy zuzuschlagen. Seitdem war es Sitz der furyondischen Flotte auf dem Nyr Dyv.

IV. Furyondy und seine Bedrohung durch Iuz