Zurück zu


Die Ereignisse bis zu Thrommels Tod in Romanform
New Dawn Rising 1
New Dawn Rising 2
New Dawn Rising 3

23. Sunsebb 583

I n Chendl laufen die Vorbereitungen für Thrommels Krönung auf Hochtouren (volksfestartige Stimmung, viele- aber noch nicht alle - Ritter in der Stadt). Höchstrangiger Gast ist Hazen von Veluna. Beim gemeinsamen Frühstück im Rittersaal der Burg versuchen Wigbert und Helmar, Ivanhoe nach Thrommels Verhalten beim Pilgerzug-Abenteuer auszufragen; Ivanhoe spricht zu deren Erstaunen nur gut über ihn. Auf einmal tritt ein Diener zu uns heran und bittet uns im Namen Thrommels, schnellstens unauffällig in dessen Gemächer zu kommen. Dort angekommen teilt Thrommel uns konsterniert mit, daß Fragararch nur noch sporadisch funktioniert und darüberhinaus sogar einen Rostfleck habe. Wir reden dem der Verzweifelung nahen Thrommel (wollte sowieso nie König werden, die Fürsten seien gegen ihn, Vole als prälegitimes Kind sei noch nicht vorgestellt, nun auch noch Ende des göttlichen Schutzes?) wieder Mut ein und überzeugen ihn, in die Offensive zu gehen, während wir dem Fragararch-Rätsel nachgehen wollen.

I n Anbetracht der Wichtigkeit will ich ein Sending an Thriterion - den Gott, der das Schwert geschmiedet hat - senden, doch einer meiner beiden zweiten Hofzauberer, Medard, nötigt mir zuvor noch ein Gespräch ab, in dem er meine Meinung zu einem theoretischen Problem einholen will: Ob man einen Wunsch, der mit einem weiteren Wunsch irreversibel gemacht werden soll, später aufheben könne. Ich halte das für möglich und vertröste ihn auf später, um möglichst bald Thriterion fragen zu können. Er antwortet prompt: "Meine diesbezügliche Kraft ist vorbei, aber eure doch wohl noch nicht? Die anderen 9 Schwerte bleiben, was sie sind." Parallel dazu erhält Ivanhoe einen Brief mit Absender "Lohenstein", in dem dieser auf einen angeblichen Anti-Thrommel-Brief Ivanhoes antwortet, von dem dieser aber beteuert, ihn nie geschrieben zu haben. Elias begibt sich per "Pass Plant" nach Burg Lohenstein, um sich dort einmal umzusehen.

24. Sunsebb 583

N ach dem Frühstück kommt Elias zurück und berichtet von den dortigen Zuständen: Die von uns erschlagene Tarasque liegt noch immer faulend vor der Burg. Die Orte sind ob des betäubenden Gestanks verlassen und Lohenstein (der mittlerweile aufgrund seines unverantwortlichen Verhaltens beim Bulettenangriff auf die Kinder des Pilgerzugs seinen Grafentitel gegen den eines Barons eintauschen mußte) ist dem Wahnsinn nahe. Lucadan, ein velunesischer Diplomat, hört dies und verschafft sich den Auftrag von Hazen, Lohenstein zu untersuchen, wobei ich ihm die Infrastruktur stellen soll (Teleport-Geschnorre!). Lediglich aufgrund des eventuellen Zusammenhangs mit dem mysteriösen Brief an Ivanhoe lasse ich mich mit dem festen Vorsatz, sofort zurückzukehren sobald feststeht, daß keine Verbindung mit der Fragararch-Sache oder Joramy besteht, dazu überreden, den gewünschten Dienst zu leisten. Alle zusammen teleportiere ich zu Lohenstein. Wir begeben uns zu Lohensteins Burg, auf der nur noch sein treuester alter Diener Dienst versieht und dabei gesundheitlich stark abgebaut hat. Er ignoriert uns alle und redet fast nur mit Ivanhoe, von dem sein Herr unablässig spreche. Bevor er uns zu Lohenstein bringt, cured Ivanhoe dreimal Diseases und befreit ihn somit in rascher Folge von Läusen, Zipperlein und Flöhen.

L ohenstein befindet sich im Zustand äußerster Reizung und gibt uns ausnahmslos zynische Antworten auf unsere Fragen, die er als heuchlerisch empfindet, weil wir ihm die Tarasque und damit auch sein Unglück beschert hätten. Dabei fährt er sich beständig mit einem Dolch über den mittlerweile kahlgeschorenen Schädel. Auf Ivanhoe fliegend unternehme ich einen Versuch, den Riesenkadaver per Disintegrate zu entfernen, was jedoch fehlschlägt; ebenso ein Verwandlungsversuch in ein Kaninchen. Allerdings sehen wir Spuren im Schnee, die von Lohensteins Burg zum Loch mit Artisans Grab führen. Als wir uns fliegend nähren, werden wir auf einmal mit "Wer da?" angesprochen, dann herrscht Schweigen. Lohenstein weigert sich genüßlich, uns aufzuklären, als ich auf einmal mit ungeheurerer Wucht spüre, daß in Chendl allerallerhöchste Gefahr im Vollzug ist. Ohne Zeit für Erklärungen zu haben, folgen mir alle sofort per Teleport nach Chendl.

D ort scheint zunächst alles ruhig, aber vom Innenhof dringen Schreie zu uns. Auf Corwin fliegend eile ich mit den anderen im Schlepp dorthin, wobei wir noch einige Unterhofzauberer aufgabeln. Auf dem mit Verletzen und Leichen übersäten Innenhof herrscht unsägliches Chaos. Die Burg liegt unter Feuer einer von Aros angeführten Gruppe blauer Drachen, die offensichtlich bereits den Balkon, auf dem sich vermutlich Thrommel samt Familie befand, zum Herabgestürzen gebracht hat; ein menschlicher Umriß ist in einem gewaltigen Rußfleck zwischen Balkon und Boden an der Hofwand ausgespart geblieben. Wir organisieren die Verteidigung (Ivanhoe, Elias, Lombard und Lucadan die dezimierte Wachmannschaft, ich die Unterhofzauberer). Corwin und ich liefern uns einen magischen Kampf mit einem flamestrikenden Iuz-Priester (exitus) - in dem uns unsere just von Mother Oerth geschenkte Magic Resistance erstmals erfolgreich schützt - und einem Schwarzberobten, der sich in einer Dunkelheitsblase unterhalb des Balkons zu schaffen macht. Per Time-Stop durch mein Stundenglas versuchen wir uns Zeit zum Nachdenken zu verschaffen, doch unser Dispel Magic auf die Dunkelheitsblase hebt im Eifer des Gefechts unbedachterweise auch den Time Stop wieder auf, ohne daß wir ihn wirklich genutzt hätten. Während die Bogenschützen den Drachen noch gut zusetzen - allerdings ohne kritischen Erfolg, bereitet der Schwarzberobte, der sich per Kurz-Teleport mitsamt einem Sack aus der zusammengebrochenen Dunkelheitsblase gen Hofmitte entfernt hat, auf seine endgültige Flucht per Teleport vor, indem er sich zunächst mit einer Wall of Force schützt. Um noch einen möglichst guten Blick auf ihn werfen zu können, stürze ich auf die Wall of Force zu und durchbreche diese zu meinem eigenen Erstaunen dank meiner Magic Resistance - und zwar just in dem Moment, als er mit einem höhnischen Grinsen entschwindet. Während die Drachen abdrehen und die anderen sich um die überlebenden kümmern und Corwin den Tathergang rekonstruiert, stoppe ich die Dauer der Wall of Force, um daraus Rückschlüsse über die Stufe des Magiers zu erhalten. Ergebnis: 24. Stufe - kein Helfer, sondern der Ober-Attentäter selbst. Das Ergebnis: Thrommel in die Wand unter dem Balkon gebrannt, Frau, Tochter und Sohn tot und geraubt, viele Tote im Hof. Belvor weint, Hazen kann nur 50% der Toten wiederbeleben, also wahrscheinlich mit Death Spell oder Unholy Word umgebracht.

orwins Befragungen von Zeremonienmeister und Fürsten ergeben folgenden Verlauf des Vormittags: kurz nach dem Gespräch mit uns rief Thrommel um 10 Uhr den Zeremonienmeister zu sich, um noch vor der Krönung - unserem Rat folgend - in die Offensive zu gehen und das Volk mit seinem Sohn zu konfrontieren und somit den gegen ihn gerichteten Fürsten die Munition gegen ihn zu nehmen. Dazu wollte er sich um 12 Uhr mit seiner vollständigen Familie auf dem Balkon zeigen. Nach dem Zeremonienmeister unterrichtete er um 11 Uhr die Fürsten Tanko, Helmar, Gundekar und Hadebrand. Um 12 Uhr betrat er den Balkon, der daraufhin sofort verschwand, die Drachen wurden plötzlich sichtbar, während Thrommel samt Familie in die Tiefe stürzte. Im Fall wurde er durch einen magischen Angriff pulverisiert und in die Wand gebrannt. Kurz danach erschienen wir.

W ährend wir noch dabei sind, uns über den Tathergang und mögliche Verräter in Chendl zu unterhalten (woher wußte der Attentäter sonst, daß und wann sich Thrommel auf dem Balkon zeigen würde?), hören wir auf einmal um 14:30, daß Helmar alle Adeligen im großen Rittersaal zusammenrufen läßt. In einer emotional vom Tisch aus stehend geführten Rede macht er sich für eine sofortige Königsneuwahl stark, denn der alte göttliche Schutz für die Nachkommen Artisans sei, daß habe das Attentat deutlich bewiesen, vorbei. Er sei zu Belvor vorgedrungen, der sich in eine stille Kammer zurückgezogen hat, und habe ihn zum Handeln aufgefordert, doch dieser habe ihm nur die Trümmer Fragararchs gegeben, die Helmar nun effektvoll auf vor den Anwesenden auf den Boden wirft. Furyondy brauche angesichts der Bedrohung umgehend einen handlungsfähigen König, und da Belvor es nicht mehr sei, müsse neu gewählt werden. Die Stimmung ist im Begriff, von verstört zu entschlossen im Sinne Helmars umzuschwenken, als Ivanhoe das Wort ergreift und sich neben Helmar auf den Tisch begibt. Er hält ihm vor, Belvor gegenüber untreu zu handeln, wenn er ihn plötzlich absetzen wolle. Unmittelbar nach dem Verlust seiner gesamten Familie könne Belvor gar nicht handlungsfähig sein. Helmar steckt zurück und beide einigen sich unter Zustimmung aller Fürsten darauf, eine "übliche" Trauerfrist verstreichen zu lassen, binnen derer Belvor die Geschäfte wieder in die Hand nehmen müsse. Ich werde gefragt, was üblich sei, woraufhin ich "eine Woche" aus dem Ärmel schüttele. Die Versammlung ist bereits im Begriff, sich aufzulösen, als Wigbert noch auf den Tisch springt, und in die Runde fragt, was für ein Kind das eigentlich gewesen sei, daß Thrommel da mit auf den Balkon geführt habe. Helmar und Ivanhoe weisen ihn anbetrachts der Lage wie aus einem Munde zurecht, woraufhin Wigbert nicht weiter insistiert.

W ir ziehen uns in mein Labor zurück, um weiter zu beratschlagen, was nun zu tun sei, als wir auf einmal serneT "Sominor!"-säuselnd an der Tür vernehmen, wo er sich - just per Teleport eingetroffen - nach dem Zeitpunkt des großen Banketts erkundigt. Daß er wieder einmal den Senilen markiert, geht uns ziemlich auf die Nerven und wir ernüchtern ihn sehr rasch mit einer Schilderung des Geschehenen. Die Täterbeschreibung und die Art der Wall-of-Force-geschützten Wegteleportation deuten für ihn eindeutig auf Rary hin, doch sei dies schlecht möglich, da jener beim Ausbruche Iuz' aus Castle Greyhawk im Jahre 569 (bei dem auch Tenser zugegen war) umgekommen sei. Lombard stellt fest "Die Toten scheiden aus als Verdächtige, sehe ich das richtig?" und wir sinnen auf andere Erklärungen, stellen dabei aber fest, daß wir viel zu wenig über den Täter wissen. Wir wissen nur, daß es irgendeine sehr gute Verbindung aus Chendl zu ihm gegeben haben muß, weil ansonsten die Nachricht über den geplanten Auftritt Thrommels (Terminierung auf 12 Uhr erstmals um 10 Uhr dem Zeremonienmeister mitgeteilt) nicht so rasch hätte erfolgen können. Hochverdächtig ist in diesem Zusammenhang auch der angeblich von Lohenstein stammende Brief, den Ivanhoe um 11 Uhr erhalten hatte, und der aus jetziger Sicht immer mehr wie ein geplantes Ablenkungsmanöver aussieht, um Thrommel unseres Schutzes zu berauben. Da wir seitens der äußerst vagen Rary-Doppelgänger-Vermutung wenig ermitteln können, beschließt Ivanhoe, der Identität des Täters über ein genaues Nachvollziehen der Kommunikationswege und Ereignisse des Vormittags zu Leibe zu rücken. Durch eine Befragung des Zeremonienmeisters und der von Thrommel unterrichteten Fürsten will er herausfinden, an welcher Stelle die Informationen zum Feind gelangen konnten. Während er diesen Plan ausführt, diskutiere ich mit serneT über die Möglichkeiten, den zunächst offensichtlich per Wunsch pulversierten und dann zusätzlich permanent in die Wand gewünschten Thrommel mit Gegenwünschen wieder zu beleben. Wir kommen zu dem Schluß, daß dies prinzipiell mit einer schichtweisen Aufhebung möglich sein müsse. Außerdem müsse angesichts der Stärke dieser äußerst seltenen Ballung von 2 Wünschen irgendwo eine korrespondierende Veränderung der Welt stattgefunden haben, aus der man eventuell Rückschlüsse über den Wünscher bzw. die Wunschaufhebbarkeit ziehen könne (wie z.B. das Auftauchen eines neuen Sterns bei Baphomets Auftreten beim Auftakt des leidigen Ull-Fiaskos). Ich beauftrage sogleich die Hälfte meiner verfügbaren Unterhofzauberkundigen, nach solchen Veränderungen zu suchen (Pilze auf Thrommels Lieblingslichtung, Änderungen in seinen Gemächern oder am Sternenhimmel). Die andere Hälfte soll sich um die Identität des Attentäters (es gibt nur sehr wenige Zauberer der 24. Stufe) und den Verbleib Rarys kümmern. Etwas später berichtet Ivanhoe uns von seinen Ergebnissen: Helmar entschuldigte sich dafür, daß er die Nachricht per Boten an Hadebrand überbracht habe, welcher es wiederum im Rittersaal über die Tische gerufen habe. Hadebrand gab dies zu und forderte außerdem eine starke Hand an der Spitze: Die Baronien sollten bei dieser Gelegenheit auch gleich den Herzogtümern zugeschlagen werden! Gundekar ... . Außerdem fand Ivanhoe heraus, daß der Bote mit dem Brief für ihn von außerhalb der Burg gekommen war.

D a wir glauben, für den Moment alle Spuren in Chendl ausgeschöpft zu haben (aufgrund der Massenverbreitung durch Hadebrands Über-die-Tische-Rufen erscheint eine Verfolung aller möglichen Informationswege unmöglich), wollen wir uns zu Lohenstein begeben, um dort dessen merkwürdiges Verhalten und die Stimmen aus dem Loch bei Artisans Grab näher auf mögliche Zusammenhänge mit dem Attentat zu untersuchen. Lucadan fordert eine velunesische Patroullie aus Mitrik nach Burg Lohenstein an, um Lohenstein ggf. dauerhaft festzusetzen. Vorher will Ivanhoe Belvor noch von unserem Ermittlungsstand unterrichten, gerät aber auf das heftigste mit der Wache vor Belvors Gemächern aneinander, die ihn unter Berufung auf Belvores ausdrücklichen Wunsch, niemand sehen zu wollen, offensichtlich unter Einsatz ihres Lebens und mit gezücktem Schwert davon abhalten will. Schließlich gibt Ivanhoe mit hochrotem Kopf nach, faßt alles schriftlich zusammen und übergibt es der Wache. Gleich darauf teleportieren wir uns zu Burg Lohenstein.

L ohenstein nimmt die Botschaft von den Ereignissen mit ironischem Bedauern zur Kenntnis und verweigert weiterhin jegliche Hilfe bei der Aufklärung des Falls. Wir hätten uns damals ja auch einen Dreck um seine Probleme geschert. Als auch Lucadans Befehlston nichts nützt, überwältigt dieser mit Ivanhoes Hilfe den ehemaligen Grafen und kerkert ihn im eigenen Verließ ein. Bei einer Leibesvisitation entdecken wir um seinen Hals ein heiliges Symbol von Iuz! Offensichtlich hat er sich in Folge der für ihn unerfreulichen - aber auch selbst mitverschuldeten - Ereignisse im Anschluß an die Kinderpilgerzug-Sache vom eigenen Land und seinen Idealen losgesagt, um auf den geeignetsten Moment zur Rache zu warten, was ihm mit unserer Ablenkung während des Attentats ja nun auch zu vollster Zufriedenheit gelungen war. Da er selbst uns nichts über seine Auftraggeber sagen will, müssen wir nun selbst Nachforschungen anstellen. Fest steht für uns auf jeden Fall, daß Iuz seine Hände maßgeblich im Spiel haben muß, denn sowohl Lohenstein als auch der am Attentat beteiligte Priester im Gefolge "Rarys" trugen sein heiliges Symbol, den Totenschädel.

D a in der Burg außer dem alten Diener niemand mehr lebt und dieser als Verbindungsperson zu Iuz auszuscheiden scheint, beschließen wir, zunächst den Spuren im Schnee und den Insassen von "Artisans Grab" auf den Leib zu rücken. Unsere Rufe werden nicht beantwortet, aber den Spuren zufolge haben die Personen die Höhle noch nicht wieder verlassen. Um uns den unerquicklichen Kampf in einem ausgedehnten Höhlensystem zu ersparen, spreche ich einen Cloudkill, um die Bewohner auszuräuchern und uns in die Hände zu treiben. Entgegen meiner Erwartung verhält sich die giftig wabernde Wolke aber nicht so, wie es im Buche steht (nämlich abwärts ins Loch verschwindend), sondern verharrt in 10 Meter Entfernung und bewegt sich erst weiter, wenn auch ich hinterherkomme. Verdutzt folgen wir der Wolke in die Tiefe. An einer Gabelung angekommen entscheiden wir uns für rechts und treiben uns - da wir die zirkuläre Gangstruktur rund um den eigentlichen eiförmigen Grabraum vergessen hatten, unsere Gegner selbst in den Rücken. Es sind bogenschießende Skorpionmenschen und Erdelementare. Letzteren rücken die Kämpfer mit dem Schwert zu Leibe, wobei Ivanhoe in einer Runde schwer getroffen wird und selbst in die Giftwolke gerät. Ich selbst hatte im Eifer des Gefechts vergessen, ein Shield gegen Fernwaffen zu sprechen, so daß mich die Giftpfeile dahinraffen. Wir ziehen uns zurück. Elias raised und healed mich. In einer anschließenden Strafaktion unsererseits bringen wir alle Skorpionmenschen und Elementare erfolgreich zur Strecke. Eine Untersuchung der Höhle ergibt, daß das eiförmige Grab von einer gewaltigen "Transportkiste" aus Baumstämmen eingerüstet ist. Wir betreten das "Ei" und stellen fest, daß eine Magic Missile aus dem just beendeten Kampf dort mitten im Raum hängengeblieben ist. Erstaunt stellen wir weitere Versuche mit Sprüchen an und stellen fest, daß die Zeit und Resourcenverbrauch dort anders sind, als außerhalb. Zaubersprüche dringen normal von innen nach außen aber umgekehrt stoppen sie, sobald sie in den das "Ei" eindringen. Das gilt sowohl für Magiuc Missiles wie auch Detect-Zauber. Fackeln brennen zwar, aber sie verbrennen nicht. Das erklärt auch, warum beim Kinderpilgerzug das Tarasquenei im Grab so lange "frisch" geblieben ist. Welche weiteren Eigenschaften das "Ei" hat, können wir mit unseren verbliebenen Mitteln nicht feststellen. Es ist aber klar, das jemand anderes, der augenscheinlich mit Iuz in Verbindung steht, das Ei abtransportieren will. Sollten im Ei wirklich keinerlei Resourcen verbraucht werden, wäre es denkbar, dort Wünsche zu sprechen, ohne zu altern, wodurch man schmerzfrei eine gewaltige Schlagkraft aufbauen könnte, ohne dabei beobachtet zu werden. Definitiv ein Gegenstand, den wir auf gar keinen Fall in Iuz' Händen sehen wollen. Schließlich ziehen wir uns zur Nachtruhe zurück, um am morgigen Tag zu überlegen, wie unsere nächsten Schritte aussehen sollen: Thrommel und Familie retten, das Ei neutralisieren, oder beides? Elias wählt den Wald nahe der Burg, der Rest der Gruppe die Burg selbst.

25. Sunsebb 583

T ag 1 nach dem Attentat. Das Thema bei unserem morgendlichen Zusammentreffen ist der Traum, den Lucadan gehabt hat. Er erlebte das Ende des jungen Wüstenbewohners Fafyr, der von seinem grausamen König (ehemals und noch gutmütig nannte er sich Iando, nun Shattado) qualvoll in einen Skorpionmenschen verwandelt wird, so wie es kurz vor seinem Tode auch seinem besten Freund, dem Kentauren Steppenwind und zahlreichen Palastwachen widerfahren ist. Fafyr schwört Rache und erhält ein neues Leben, um diese auszuführen. Während er und die anderen Untertanen dem König (im Lande "Aarpho" genannt) anfänglich stolz und treu gedient hatten, begann irgendwann eine Jagd auf Kentauren, an der auch er selbst teilnahm. Der Aarpho benutzte zunehmend einen dunklen Helm mit magischen Kräften, mit dem er sich andere gefügig machen konnte. Bald schien der Helm aber ihn zu kontrollieren und der Aarpho war nur noch eine hagere, kreischende, hysterische Gestalt, die unkontrollierbar blind wütete und Lebewesen willkürlich in Skorpionmenschen verwandelte.

D er Traum verwirrt uns. Offensichtlich hat er nichts mit "Rary", Iuz und dem Ei zu tun, obwohl die Skorionmenschen des Traums genauso aussehen, wie die, die wir am Vortag in der Höhle getötet hatten. Unter normalen Umständen wäre ein solcher Traum weitere Nachforschungen wert (vielleicht ist der Helm ja ein Artefakt?), aber momentan haben wir wahrlich genug andere Probleme. Wir stellen uns die Frage, wie wir nun weiter vorgehen sollen: Da wir uns nicht zerreißen können, müssen wir uns entscheiden, ob wir vordringlich Thrommel samt Familie wieder herbeischaffen wollen und damit die unruhige Lage in Furyondy wieder ins Lot bringen, oder ob wir den Abtransport des Eis verhindern, und damit Furyondy (und andere Länder, auf die Iuz es abgesehen haben könnte) vor zukünftigem - vielleicht noch größerem - Ungemach bewahren wollen. Lucadan will vor allem Stabilität für Veluna und Furyondy und plädiert für die Thrommelrettung; Corwin schließt sich dem an, handelt dabei aber hauptsächlich aus der persönlichen Freundschaft zu Thrommel heraus; Elias und ich sehen es ähnlich, obwohl ich, als Hofzauberer an der langfristigen Sicherheit Furyondys äußerst interessiert, zusätzlich auch noch gerne das Ei aus den Händen Iuz' wüßte - aber alles geht wohl nicht auf einmal. Unser Entschluß ist also, "Rary" die Leichen von Thrommels Familie abzujagen und ihn samt Aros, der ja noch ein erhebliches Bedrohungspotential für Furyondy darstellt, auszuschalten. Um das Ei können wir uns kümmern, wenn wir damit fertig sind.

U m mehr über den Eiabtransporteur aus der Höhle zu erfahren, nimmt Elias im Wald ein postumes Verhör der Skorpionmenschen vor (über dessen Methode er sich unnötigerweise ausschweigt). Diese berichten, sie kämen aus der Bright Desert und wurden von einem Zauberer angeworben, um für einen Lohn in Naturalien und Kentauren Erdelementare bei den Verschalungsarbeiten am Ei zu bewachen. Der Zauberer selbst sowie zwei weitere Personen überwachten die Grabungen. In ein bis zwei Tagen sollten sie nach Fertigstellung im Bündel nach Hause zurückteleportiert werden. Ganz offensichtlich ist der Zauberer der Skorpionmenschen "Rary", die beiden anderen Personen wahrscheinlich Lohenstein und der Iuz-Priester, den wir in Chendl erledigt haben. Es handelt sich also vermutlich um eine Kooperation von Iuz und "Rary", wobei anzunehmen ist, daß aufgrund seines Status als Halbgott, Iuz der Hauptdrahtzieher ist. Um Klarheit in diese Zusammenhänge zu bringen (und damit den richtigen Ansatzpunkt für unsere Rettungsaktion zu wählen), bittet Corwin St. Cuthbert diesbezüglich um eine Vision, die er auch prompt erhält: Akteure sind drei Hände; die eine alt (A), die eine normal (N), die dritte eine Kralle (K). Zuerst kriecht K auf A zu, woraufhin diese N herbeiwinkt. N und K führen gemeinsam eine würgende Bewegung aus und N trägt etwas fort. Dann schütteln sich K und A, als ob sie quitt wären und schließlich trägt N etwas eiförmiges davon. Unsere Interpretation ist, daß A für Iuz, N für "Rary" und K für Aros steht. Das heißt also, daß Aros anfangs zu Iuz kam, (wahrscheinlich) um um Unterstützung für seine Rache für den von uns verursachten Tod von Joramy zu bitten. Iuz rief darufhin "Rary" herbei, der im Verein mit Aros das Attentat ausführte und danach die Leichen fortbrachte. Aros und Iuz sind quitt und "Rary" erhält als Lohn das Ei oder er trägt es für Iuz durch die Gegend.

W ie immer das genaue Verhältnis zwischen Iuz und "Rary" auch sein mag, es besteht für uns trotz der zusätzlichen Erkenntnisse durch die Skorpionmenschbefragung und die Vision kein Grund, unseren Entschluß zu ändern, die Leichen wiederzubeschaffen und "Rary" und Aros auszuschalten. Zweckmäßig wäre es wahrscheinlich sogar, zunächst Aros den Gar aus zu machen, damit "Rary" sich nicht mehr seiner Hilfe im Kampf gegen uns bedienen kann. Sofort nehmen wir mit Hilfe von Find the Path und zwei Teleports eine Triangulation vor, um Aros' Aufenthaltsort zu bestimmen. Das Ergebnis deutet auf einen Ort irgendwo bei den Wolf Nomads hin. Da die Magiebegabten mit ihren Sprüchen für einen Kampf nicht mehr gerüstet sind (seit dem Morgen vor dem Attentat gab es keine Gelegenheit zum Prägen mehr, dafür aber um so mehr Magieeinsätze), beschließen wir zunächst eine Prägepause, um dann mit neuen Kräften gegen Aros und seine Mitdrachen losschlagen zu können.
Kommentar Dorminor

D iese Zeit nutzen die Nichtmagiebegabten (Ivanhoe, Lucadan und Cella), um die von Elias und Cella in einem Akt Berei'scher Nächstenliebe wiederbelebten Skorpionmenschen weiter über "Rary" und die Iuz-Verbindung aus: Sie selbst nennen sich "Sumiten", ihr König heißt Shattado und wohnt in einem Turm. Die Sumiten befinden sich in einem Dauerkampf mit Kentauren, die - wenn besiegt- verspeist werden. Angeworben wurden sie durch einen Mit-Sumiten, transportiert durch "Rary". In der Höhle wurden sie von Lohenstein und Priester besucht, die sich durch Vorzeigen des heiligen Symbols Iuz' ausweisen mußten. Der Traum scheint also sehr eng mit der Realität in der Bright Desert verbandelt zu sein. Doch dies erscheint uns trotz allem jetzt relativ unwichtig in Anbetracht der Bedrohung Furyondys durch die Abwesenheit königlicher Führung und die potentielle Gefahr durch das Ei.

D ie von Lucadan noch von Chendl aus angeforderte Patroullie trifft ein und wird mit der Bewachung Lohensteins und der Kentauren beauftragt.

W ir sind just auf den Zinnen der Burg versammelt, um uns auf die Strafaktion gegen Aros vorzubereiten, als plötzlich "Rary" aus dem Loch bei der Tarasque kommt und uns bedeutet, daß er mit uns sprechen wolle. Ohne Zeit zum Planen zu haben, versucht Lucadan, sich an ihn heranzuschleichen und ihn zu überwältigen, während Ivanhoe und die anderen Zinnensteher ihn möglichst lang in ein Gespräch verwickeln und ablenken sollen. "Rary" verkündet monologartig, daß er eine Woche freie Bahn bei Burg Lohenstein wolle, um das Ei abzutransportieren. Im Gegenzug sagt er zu, uns dafür die Leichen der Thrommelschen Familie zurückzugeben. Ivanhoe versucht in zu irritieren, indem er behauptet, wir seien froh, daß Thrommel endlich weg sei (aus Ivanhoes Munde durchaus glaubhaft!). "Rary" reagiert darauf nur äußerst sparsam und will sich zum Gehen wenden, als Lucadan auf einmal vor ihm auftaucht. Blitzschnell teleportiere ich mich mit Corwin direkt dazu, um ihm bei der Auseinandersetzung mit dem Zauberer der 24. Stufe beizustehen, doch irgendjemand von uns "Rary" zu Leibe rücken kann, teleportiert dieser sich hinfort.

A ngesichts der neuen Eindrücke verschieben wir unsere Anti-Aros-Aktion (wieder einmal...) und versammeln uns zur Strategiediskussion im Kaminzimmer. An unserem Hauptziel, Thrommel und Familie wiederzubeleben ändert sich nichts, doch die Gefahr durch das Ei scheint immer gewichtiger, wenn "Rary" dafür sogar bereit wäre, uns die Leichen Thrommels Angehöriger zu überlassen. Freilich gehen wir nicht davon aus, daß er sich nicht daran hielte, aber es zeigt doch, wie sehr er an dem Ei interessiert ist. Die Frage, die wir nicht ohne weiteres klären können, ist, ob er damit für Iuz oder auf eigene Rechnung handelt. Nicht unwahrscheinlich ist angesichts Corwins Vision, daß er Iuz nur versprochen hat, zusammen mit Aros Thrommel ein für allemal zu vernichten und dabei die Familie zwar billigend aber nicht als Primärziel umgebracht hat. Über diesen "Beifang", den Iuz wohl nicht interessiert, kann er jetzt anscheinend frei verfügen und für seine privaten Geschäfte als Verhandlungsobjekt einsetzen. Auf jeden Fall wird uns aber nun klar, daß wir für unser Ziel, Thrommels Familie wieder herbeizuschaffem, erst einmal wissen müssen, wo diese sich befindet. Erst wenn wir das wissen, können wir auch unsere Aktionen sorfältig planen. Da Corwin seinen Draht zu St. Cuthbert heute bereits bis zur Gebühr belastet hat, sende ich ihm ein höflich gehaltenes Sending, in dem ich ihn frage, ob er mir den Aufenthaltsort der Leichen nennen könne und ob der Attentäter dort auch zugegen sei. Doch anstelle einer üblichen Antwort erhalte ich eine Vision, die mich in das von Devas bevölkerte Vorzimmer St. Cuthberts versetzt. Die Devas sind verängstigt, da St. Cuthbert hinter seiner Tür offensichtlich gerade in höchster Rage und unter Verfluchung der Dummheit der Sterblichen dabei ist, das schwere Eichenmobiliar zu zertrümmern. Auf das Anklopfen der Devas bezüglich meiner Anfrage erhalten sie nur ein gebrülltes "Ich will niemanden sprechen", aber da Zauberersendings nicht so leicht zurückgewiesen werden können, wie die Gebete Gläubiger, bahnt sich ein Deva furchschlotternd mit meinem Ohr in die Gemächer des rasenden Gottes. Dort sehe ich, wie er in äußerster Wut und auch Verzweifelung seinen Schreibtisch mit Faustschlägen zu Kleinholz macht: "Er hat ihn in der Hand und ich kann nichts dagegen tun!", "Sie haben sich bestechen und bezahlen lassen!". Dann wendet er sich direkt an mein Ohr und brüllt in seltener Unbeherrschtheit hinein: "Ich habe keinen Bock mehr! Löffelt es selbst aus!" Ich werde taub. Nach Ende des Sendings kann ich daher erst nach einiger Zeit mit den anderen Kontakt aufnehmen und ihnen alles mitteilen. Zwar wissen wir genausowenig wie vorher über den Aufenthaltsort der Leichen, aber es steht jetzt zweifelsfrei fest, daß es - vorsichtig formuliert - jemanden in Chendl gibt, der durch Geldzuwendungen wissentlich oder unwissentlich dazu gebracht wurde, wichtige Neuigkeiten sogleich weiterzuleiten, so daß sie Iuz zukommen konnten. Unser Verdacht fällt hierbei auf Wigbert: Erstens ist er Zilchus-Gläubiger und damit für Geldgeschenke sicherlich empfänglich. Zweitens ist er der Lehnsherr von Lohenstein und muß daher mitbekommen haben, was sich mit ihm tat. Er ist zwar kein Thrommel-Freund, doch wissentliche Mithilfe kommt wohl nicht in Frage. Aber vielleicht hat er ja einfach nicht gefragt/fragen wollen, wozu er bestimmte Dinge tun sollte. Ebenfalls verdächtig ist natürlich Helmar, da er als Sohn aus einer weiblichen Nebenlinie des Hauses Artisan so gut wie automatisch Anrecht auf die Königswürde hätte, wenn Thrommels Familie ausgelöscht bliebe.

W ir stehen also vor folgender Situation: Wir wissen nicht, ob die Leichen bei Iuz, "Rary", Aros oder sonstwo sind. Falls das Bündnis der drei wirklich nur auf Zeit gewesen sollte - und darauf deutet Corwins Vision hin - dann wäre es angesichts unseres knappen Handlungsspielraums (bis zum 3. Needfest müssen wir zumindest die Leichen wiederbelebt haben, um eine Königsneuwahl unter chaotischen Vorzeichen zu verhindern) eine riskante Verschwendung von Energie, wenn wir uns unüberlegt auf den Falschen stürzten, bzw. Aros erledigten, obwohl dieser gar nichts mehr mit den anderen zu tun hat. (Das schließt natürlich nicht die spätere Strafaktion aus, nachdem in Furyondy wieder geordnete Verhältnisse herrschen!) Vor allem das Verhältnis zwischen Iuz und "Rary" ist weiterhin unklar: Besteht das Bündnis noch? Wer hat die Leichen? Wer von beiden hat Kontakt zu dem Maulwurf in Chendl? All dies müssen wir herausfinden, bevor wir sicher handlen können. Zu diesem Zweck beschließen wir, uns mitsamt Lohenstein nach Chendl zu teleportieren und dort mit Hilfe der Bibliothek und meiner Unterhofzauberkundigen möglichst viel über "Rary" herauszubekommen: kann es der echte sein, oder hat Iuz den echten wiederbelebt oder sonstwie kopiert? Außerdem wollen wir den Rat in geeigneter Form über unsere Erkenntnisfortschritte informieren und vor dem Maulwurf warnen. Schließlich wollen die Magiebegabten dann nach einem geruhsamen Nachtschlaf ihre unterbrochenen Prägeversuche fortsetzen.

I ch teleportiere uns mitsamt Lohenstein in mein Labor, wo ich mir, während Lohenstein abgeführt wird, sofort eine Bericht über die Nachforschungsergebnisse meiner Unterhofzauberer berichten lasse: es herrscht allgemeine Unruhe im Lande, Hadebrand betont laufend den epochalen Charakter der momentanen Situation. Nebenwirkungen des Wunsches auf den Sternenhimmel oder auf Pilzwuchs ließen sich bisher nicht feststellen. Da wir wieder da sind, will der Rat morgen zusammentreten, um einen kommisarischen Vorsitzenden zu wählen, wobei wir ihn auch gleich über die bisherigen Ergebnisse unserer Nachforschungen unterrichten sollten.

A lle Magiebegabten außer Lucadan legen sich um 22 Uhr schlafen.

26. Sunsebb 583

T ag 2 nach dem Attentat. Pünktlich nach 8 Stunden erheben sich die Magiebegabten, um bis zur auf 11 Uhr angesetzten Ratssitzung möglichst viele Zauber neu zu prägen. Zuvor leiten wir aber gemäß unserem Plan noch Maßnahmen ein, um möglichst den genauen Aufenthaltsort der Leichen herauszubekommen. Außerdem müssen wir alles daran setzen, daß der Verräter in Chendl enttarnt wird, so daß keine weiteren Nachrichten mehr an "Rary" oder Iuz gelangen können. Dementsprechend instruiere ich meine Hofzauberkundigen. Corwin und Lucadan unterrichten Hazen von unserem Verdacht gegen Wigbert, welcher uns rät, unseren Verdacht öffentlich zu machen. Außerdem fragt Corwin bei St. Cuthbert an, ob Voles Seele bei ihm sei, was dieser verneint. Ivanhoe läßt sich im Heironeous-Tempel heilen und erfährt dabie, daß Belvor in Lethargie verfallen und nicht mehr ansprechbar ist. Kurz vor Beginn der Ratssitzung tauschen wir unsere Ergebnisse des Vormittags aus. Aus Corwins Bericht ziehen wir den Schluß, daß die Leichen und Seelen von Thrommels Familie an einem Ort gefangengehalten werden, wo sie für St. Cuthbert-Gläubige nicht ortbar sind (wenn er nur "normal" magisch abgeschirmt wäre, dann könnte es St. Cuthbert doch wenigstens Kraft seiner göttlichen Macht feststellen). Diese Gegebenheiten scheinen uns auf einen großen Iuz-Tempel hinzudeuten, höchstwahrscheinlich sogar auf dessen Haupttempel in Dorakaa. Eine Befreiung von dort kommt allerdings kaum - und wenn ja, dann nur unter immens hohem Risiko für unser eigenes Leben - in Frage. Für die Ratssitzung legen wir uns auf die Linie fest, daß wir uns möglichst viele Optionen offen halten wollen.

J ust als wir gehen wollen, erhalte ich ein Sending, das offensichtlich vom Attentäter stammt: "Reden ist besser als kämpfen. Verhandlungsort: Lohenstein. Verhandlungszeit: Heute 14 Uhr. Verhandlungsvoraussetzungen: Ivanhoe, Corwin, Dorminor, Elias, Lucadan, Ragoon kommen persönlich freidlich zum Loch. Letzter Versuch!". Ich antworte: "Kommen um 20 Uhr. Bitte neutrale Kommunikationsadresse angeben. Beweis dafür, daß Ihr die Leichen auch habt wäre wünschenswert. Zeitliche Verschiebung prägetechnisch unmöglich. Dorminor" Angesichts des bereits versammelten Rats bleibt uns keinerlei Zeit für weitere Absprachen.

G leich zu Beginn erwartet der Rat eine Vortrag von mir, der etwa folgendes umfaßt: Wir wüßten, daß Thrommel nicht unmittelbar wiederbelebbar ist; wir wüßten noch nicht, wo die Leichen seien; wir wüßten nicht, wer der Attentäter ist, obwohl er Rary gleicht; wir wüßten, daß Iuz dahintersteckt und daß Lohenstein zu Iuz konvertiert ist; wir wüßten, daß Iuz, "Rary" und Aros kooperiert haben; wir wüßten, daß das Ei gefährlich und potentiell von Furyondies Feinden als abhörsichere Magic-Item-Schmiede mißbraucht werden kann; vom Verräter und der Bright-Desert-Verbindung schweige ich. Die Stimmung ist gedrückt, aber ohne große Diskussion wird zur Wahl des kommisarischen Vorsitzenden fortgeschritten, in der einige verschiedenen Temperamente und Meinungen wieder deutlich hervortreten: Helmar hält sich extrem zurück; Hadebrand will Schlagkraft und schlägt Ivanhoe vor; Hazen will Einheit; Wigbert kaut Fingernägel und schweigt; Gundekar verhält sich Belvor-treu; Ansoalda ist Thrommel-hörig und schlägt Velger vor. Nach einer Aussprache wird in geheimer Abstimmung Helmar gewählt (6 : 3 (Velger) : 1 (Ivanhoe) : 3 Enthaltungen), der das Amt auch annimmt. Als der Rat schon auseinander gehen will, erbitte ich in Anbetracht der um 20 Uhr terminierten Verhandlung mikt dem Attentäter (im Nachhinein gesehen unnötigerweise) noch Instruktionen für uns. In einer äußerst knappen 6 (Helmar, Hadebrand, Tanko, Heimrad, Rudhard, Grogor) :5 (Gundekar, Velger, Wibert (erneut äußerst unsicher), Ansoalda, Unwan) Entscheidung erhalten wir die Direktive, primär die Famile wiederzubeschaffen und nicht das Ei zu neutralisieren. Wenn möglich sollen wir uns nicht erpressen lassen. Wir fragen uns innerlich, wie wir das wohl unter einen Hut bekommen sollen!

W ir begeben uns zu einem Nachgespräch in mein Labor. Abgesehen von der gewonnen Klarheit ist das Votum ungünstig für unsere Verhandlungsposition, denn durch den Ratsverräter wird er wahrscheinlich bald alles wissen, was gesagt wurde. Da wir dies jetzt aber nicht mehr ändern können, beschließen wir, nun möglichst schnell zu handeln, um "Rary", Iuz oder an wen auch immer der Maulwurf Nachrichten weiterleitet, wenig Zeit zum reagieren zu lassen - gegnerische Zauberer und Priester brauchen schließlich auch Zeit zum Umprägen. Dementsprechend teilen wir Rary in einem Sending mit, daß wir um 20 Uhr bei Burg Lohenstein mit ihm erstmals mit ihm verhandeln wollen. (Wir wissen nicht, ob es ankommt. Wenn ja, wäre es fast sicher, daß es tatsächlich der echte Rary ist, denn eine Sending ließe sich wohl nur mit extrem hohem magischen Aufwand auf einen anderen Empfänegr umleiten, der in Wirklichkeit gar nicht Rary ist.) Nachdem wir drei Punkte unseres gestrigen Plans bereits in die Tat umgesetzt haben (Leichenaufenthaltsort eingekreist: wahrscheinlich großer Iuz-Tempel; Rat informiert; Hazen über Maulwurfsverdacht unterrichtet), machen wir uns jetzt noch an die verbliebene Aufgabe: Die Klärung der Attentäteridentität. Außerdem sollen Elias und Corwin trotz des möglichen Risikos auch Helmar bezüglich unseres Maulwurfsverdachts ins Vertrauen ziehen. Zunächst will ich meinen 2. Hofzauberkundigen Medard mit der Attentäer-Sache beauftragen und treffe ihn in einem Zustand höchster Konsternation unklarer Genese an. Daß Attentat scheint ihn stark mitgenommen zu haben. Zusätzlich scheint er so etwas wie persönliches Versagen oder Ohnmacht zu spüren, daß es Mächte gibt, deren wirken er nicht verhindern kann. Ich versuche, ihn aufzubauen, indem ich ihn ermuntere, sich diesen Schicksalsschlägen nicht einfach zu ergeben, sondern das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Darüberhinaus beauftrage ich ihn damit, die Identität des Attentäters mit Hochdruck herauszufinden. Es scheint anzuschlagen und er wirkt energetischer denn je! Währenddessen sprechen Corwin und Elias mit Helmar. Elias warnt nun auch ihn vom Maulwurf im Rat und Corwin versucht ihn davon zu überzeugen, daß der an uns ergangene Auftrag unmöglich auszuführen sei.

M it einer Stunde Verzögerung erreicht mich die Nachricht, daß Medard, angeblich mit einem von mir erteilten und unterzeichneten Sonderauftrag, die Stadt verlassen hat. In meinem Labor finde ich eine Nachricht von ihm: "Ehrenwerter Dorminor. Ich werde tun, was ich für richtig halte. Das Schicksal in die Hand nehmen. Herausfinden, ob ich Instruemnt oder Bestimmer bin. Sollte ich recht gehandelt haben, beschütze ich Helmar. Das muß ich herausfinden! Ihr seid ein guter Vorgesetzter. Medard" Ganz offensichtlich hat mein Appell an ihn stärker und anders gewirkt, als ich dachte. Da die Zauberer noch prägen müssen, um auf das abendliche Treffen vorbereitet zu sein, Reitet Elias auf der in Pegasusform polymorphten Cella Medard nach, um ihn nach seinen Beweggründen und Zielen zu fragen und ihn zur Rückkehr zu bewegen.

Elias holt ihn auf dem Wege nach Crockport ein. Medard schildert ihm seinen Gewissenskonflikt, der darin zu bestehen scheint, daß er neben mir auch noch seinem alten Ausbilder dienstbar gewesen is, und daß diese venetuell trotz guter Absichten zu dem Erfolg des Attentats beigetragen haben könnte. Er lobt mich als Vorgesetzten und bittet Elias, ihn zu seinem Ausbilder reiten zu lassen, um die an ihm nagenden Zweifel zu klären. Elias willigt ein, kehrt nach Chendl zurück und berichtet uns alles. Wieder einmal haben wir keine Zeit, die plötzlich neu aufgetauchten Fakten auszuwerten, da wir uns schnurstracks nach Ende der Prägezeit um 4 Uhr nachmittags auf Burg Lohenstein teleportieren, um uns dort auf "Rarys" Ankunft vorzubereiten.

D ie auf der Burg die Stellung haltenden velunesischen Wachen sind froh, uns zu sehen. Es ist immer noch kalt und bedeckt. Sie haben keine besonderen Vorkommnisse bemerkt. Corwin absolviert einige Beobachtungsflüge im Hellen und Lucadan tut es ihm im Dunkeln gleich: beide shen nichts. Derweil machen wir uns Gedanken über Medard und fragen uns, ob es wohl gut oder schlecht für ihn und uns ist, wenn er seinen Ausbilder erreicht. Wenn dieser wirklich mit den Attentätern zusammenarbeitet, wäre er durch Medards Besuch gewarnt und würde ihn - als lästigen Zeugen - wahrscheinlich aus dem Wege zu räumen versuchen. Außerdem müßten wir mehr über seine Vergangenheit und insbesondere seinen Ausbilder wissen.

U m 8 Uhr abends haben wir die Zinnen der Burg mit Fackeln erhellt. Alle bis auf Elias - der per Commune with Nature die Ankunft "Rarys" zu spüren versucht - sind auf der Brustwehr versammelt, als eine Gestalt auf einem Stahlroß vor der Burg erscheint und uns dazu auffordert, zu ihm herunterzukommen. Da wir keine anderen Bedrohungen orten können, kommen wir dem nach. Der Reiter ist Rüstungsträger, bärtig, wortgewandt und stellt sich als "sein Freund" vor. Nachdem er uns ordentlich Honig um den Bart geschmiert hat und permanent an Ehrbegriffe appelliert, diktiert er uns seine Verhandlungsmodalitäten: Wenn wir ihn angriffen, seien diese letzten Verhandlungen beendet und es würde keine weiteren Versuche geben. Nachdem wir akzeptiert haben rücken wir schrittweise von 120m Entfernung auf 10m heran. Auf meine Aufforderung hin tritt er den Beweis an, daß Thrommels Familie (wieder) lebt und somit die Verhandlungen tatsächlich einen Gegenstand haben. Er bietet uns wie "Rary" die Familie, wenn wir "Rary" und ihm eine Woche frei Bahn zu m Abtransport des Eis ließen. Sie wüßten selbst noch nicht genau, was sie damit machen sollten, aber sie würden genug Zeit für seine Untersuchung haben, wenn sie sich erst einmal wieder zurückgezogen hätten. Ohne das wir es bemerken zihet sich Lucadan nach hinten zurück und taucht auf einmal fliegend von hinten kommend im Rücken "seines Freundes" auf und setzt ihm sein Schwert an den Hals. Dieser ist überrascht, hält uns unsere eigene Dummheit vor und fordert uns auf, sofern wir noch an der Königsfamilie interessiert seien, ihm Lucadan vom Hals zu schaffen. Doch Lucadan hört nicht auf Elias', Ivanhoes, Lombards und mein Bitten, unsere Mission und die Zukunft Furyondies nicht durch eine unüberlegte, unabgesprochene Handlung zu gefährden. Als Ivanhoe und Elias ihn schließlich mit Gewalt von "seinem Freund" trennen, schneidet er diesem im letzten doch noch die Kehle durch. Da Lucadan wie am Spieß schreit und seine Handlung verteidigt, fesseln Ivanhoe und Elias den zum Sicherheiutsrisiko gewordenen Lucadan, der daraufhin beiden den Tod androht, sobald einer der beiden wieder velunesischen Boden beträte. Als gutes Zureden nicht hilft wird er schließlich geknebelt.

N ach einem kurzen Gedankenaustausch kommen wir zu dem Schluß, daß es sich bei "seinem Freund" um Lord Robilar handeln müsse, der mit seinem Freund Rary ebenfalls an der Bewachung Iuz' in Castle Greyhawk beteiligt war und der sich - angeblich ob der Schande, den Ausbruch nicht verhindert haben zu können - an einen unbekannten Ort zurückgezogen hatte. Da er aus Fleisch und Blut ist, scheint uns dies nun auch für Rary wahrscheinlich zu sein. Ganz offensichtlich ist er bei Iuz' Ausbruch - dessen Verlauf bis heute ungeklärt ist, da die Überlebenden (wir vermuten Tenser alias serneT) sich weigern ,darüber zu sprechen und die Toten und Iuz selbst schlecht befragt werden können. Da Rary nun mit Iuz gemeinsame Sache macht, ist es nicht ausgeschlossen, daß er bereits damals dafür verantwortlich war, daß die Eintracht der Bewacher gebrochen wurde und Iuz entkommen konnte. Dadurch wäre er für den Tod aller Mitbewacher (unter anderem der damaligen ersten Hofzauberkundigen von Furyond, Ellyra) sowie am Krieg zwischen Iuz und Furyondy verantwortlich, der vielen Menschen und Elfen das Leben kostete.

T rotz dieser Abscheulichkeiten ist Robilar nun unsere einzige Verbindung zu Rary und somit zur Königsfamilie, so daß wir zähneknirschend beschließen, ihn baldestmöglich wiederzubeleben. Vorläufig entschuldigt sich Elias per Speak with the Dead bei Robilar, der an Arroganz auch im Tode nichts eingebüßt hat. Als plötzlich aus heiterem Himmel Beholder auftauchen, recallt sich Elias zwecks Wiederbelebung mit Robilar nach Thornata und der Rest (samt gefesseltem Lucadan) teleportiert sich nach Chendl.

K aum angekommen beginnen wir uns über die Herkunft des Beholders Gedanken zu machen, doch bevor wir zu einem Ergebnis kommen, klopft ein Bote an der Tür, der in Hazens Auftrag dort gelauscht hat, um uns sofort zu ihm zu schicken. Wir kommen dem nach woraufhin Hazen uns mitteilt, Cella habe Belvor entführt. Die Fürsten seien in dementsprechender Aufruhr. Hadebrand plädiere z.B. dafür, das nahe bei Thornata liegende Nyrond umgehend anzugreifen. Wir können uns die Vorgänge nicht sofort erklären und können auch nicht Elias fragen, der ja gerade in Thornata weilt. Ich verfüge zwar noch über ein Sending, doch das will ich mir für die Medard-Befragung offenhalten. Wir können zwar Hazen davon überzeugen, daß Cella zu 99% nichts Böses im Schilde führe, doch er rät uns, dies möglichst schnell mit Beweisen zu untermauern, um die Fürsten von unüberlegten Handlungen abzuhalten. Zum Schluß übergeben wir ihm seinen Diplomaten Lucadan und schildern den ihm den Tathergang, woraufhin Lucadan vorläufig festgesetzt wird.

Z uerst wollen wir uns aber noch mit dem flüchtigen Medard befassen, der nach unseren Berechnungen mit seinem Pferd in der Zwischenzeit kurz vor Crockport angelangt sein müßte. Wenn er uns nähere Hinweise über die Art seines Mitwirkens an der (von ihm ja wohl gut gemeinten) Informationsweiterleitung, die zum Attentat geführt hat, geben könnte, könnten wir uns sicher einige eigene Nachforschungen ersparen, und uns vielleicht sogar endlich - je nach seiner Aussage - auf den Ratsverräter oder seinen Ausbilder stürzen. Um Viertel vor 10 Uhr abends teleportiere ich mich mit Ivanhoe in die Burg nach Crockport, um Medard von dort aus entgegenzureiten. Wir werden eine Weile von einem übereifrigen Unteroffizier und dem lokalen Hofzauberer aufgehalten, die uns aber endlich (auf dem Dienstwege) mit 2 Pferden versorgen, mit denen wir im Regen die Stadt in südlicher Richtung verlassen. Nach einigen anderen Reisenden erkennen wir schließlich Medard, der sich sofort hinfortteleportiert (ohne Pferd!), als er Ivanhoes und meiner ansichtig wird. Damit hatten wir nicht gerechnet, da er nur einen Spruch der fünften Stufe besaß und die Wahrscheinlichkeit für gerade diesen geprägten Spruch relativ gering war. Ich schicke ein Sending an Medard, um ihn im Nachhinein von unserer Ungefährlichkeit zu überzeugen und die Tür für weitere Kontakte offen zu halten: "Ich wollte sprechen. Habt Vertrauen. Gebt mir einen eindeutigen Ansatzpunkt, dem ich in 12 Stunden nachgehen werde, wenn ich nichts von Euch höre. Seid vorsichtig. Dorminor". Er antwortet: "Werter Dorminor. In dem Moment, wo ich Euch und Eurer Weisheit vertraute, mußte ich mich gegen Eure Anweisungen stellen. Elias weiß, was gewußt sein muß. Medard". Unverrichteter Dinge und die Informationsquelle Medard ausschließend kehren wir nach Crockport zurück. Dort berichtet uns der mittlerweile vom Vorfall unterrichtete Hausmeier Einzelheiten aus Medards Vergangenheit. Zwar könnte ich diese auch in Chendl herausfinden lassen, doch so ist es natürlich angenehmer: geboren wurde er in Grabford und besuchte die nahegelegene, mit zweifelhaftem Ruf behaftete "Veng-Akademie" des Zauberers Trilaine. Danach kam er nach Chendl und trat die Laufbahn eines Hofzauberkundigen an. Er ist entfernt (letzter gemeinsamer Vorfahre vor 5 Generationen) mit Helmar verwandt. Ivanhoe und ich übernachten in Crockport, da ich über keinen Teleport mehr verfüge.

27. Sunsebb 583

T ag 3 nach dem Attentat. Nach dem Prägen teleportiere ich mit Ivanhoe nach Chendl, wo auch bald Elias aus Thornata eintrifft und uns über die "Entführung" Belvors aufklärt: Cella hatte - da die Verräter in Chendl immer noch nicht bekannt sind - um das Leben des vollkommen in Apathie verfallenen Königs gefürchtet und ihn deshalb nach Thornata gebracht. Sein Zustand habe sich nicht gebessert, aber dort sei er wenigstens iin Sicherheit. Außerdem sei Robilar wiederbelebt und von Elias im Wald bei Burg Lohenstein abgesetzt worden, wo er uns zur Fortsetzung der Verhandlungen erwarte. Bevor wir uns aber dorthin begeben, nutzen wir die Gelegenheit, ausnahmsweise einmal nicht unter sofortigem Zugzwang zu stehen, um die neugewonnen Erkenntnisse in unser bisheriges Bild des Attentats und dessen Hintergrunds einfließen zu lassen: Iuz hatte auf zweierlei Weise Zugang zu Informationen aus Chendl: Über den (noch unbekannten, aber vermutlich Wigbert heißenden) Ratsverräter und über den zweiten Hofzauberkundigen Medard. Er arbeitete einen Racheplan zur Destabilisierung Furyondies aus, der den Tod Thrommels beinhaltete und für dessen Ausführung er auf seinen alten Freund Rary zutrat. Dieser erklärte sich zur Attentatsausführung bereit, wenn er dafür das Ei erhielte, über dessen Funktion niemand - und vor allem Iuz - nichts genaueres wußte. Iuz warb wiederum Aros an, der noch vom Kinderpilgerzug Rachegelüste gegen uns hegte. Über den Ratsverräter und Medard (der wahrscheinlich lediglich an Trilaine Mitteilung gemacht hat) erfuhr er von Thrommels kurz bevorstehenden öffentlichen Auftritt. Daraufhin erstellte Trilaine den gefälschten Lohenstein-Brief an Ivanhoe, den er per Boten zustellen ließ, um uns während des Attentats aus dem Wege zu schaffen, was ja auch gelang. Lohenstein - mittlerweile aus Enttäuschung über seine Behandlung zu Iuz konvertiert - hielt uns bis erfolgreich bis 12 Uhr von Chendl fern, als Rary das Attentat durchführte: Thrommel wird pulversiert und per Wish in die Wand gebannt und die Leichen seiner Familienmitglieder in Iuz' Tempel nach Dorakaa geschafft und wiederbelebt. Damit endet der Vertrag zwischen Iuz und Rary. Im Rahmen unserer Nachforschungen stoßen wir auf das Ei und stören dadurch Rary, der bereits dabei ist, mit seinen aus der Bright Desert billig angeworbenen Hilfskräften, dessen Abtransport vorzubereiten. Er bietet uns die restlichen Mitglieder der Königsfamilie an, wenn wir ihn in Ruhe ließen. Trotz des Beweises für ihre Lebendigkeit ist trotz aller "ehrenmännischen" Bezeugungen zu bezweifeln, daß er dies einlösen würde, da Iuz seine Opfer wohl kaum wieder hergäbe. Trotzdem scheint dies unsere einzige Chance zur Wiederbeschaffung zu sein, da wir sie wohl kaum direkt Iuz aus den Fingern reißen können, ohne selbst getötet zu werden. Ungeklärte potentiell erfolgsrelevante Fragen sind: Wer ist der Ratsverräter? Was hatte der Beholder bei Lohenstein zu bedeuten? Können wir darauf vertrauen, daß Rary uns die Leichen liefert? Können wir verhindern, daß Rary oder Iuz das Ei bekommen und damit Furyondy in Zukunft bedrohen können?

V or diesem Hintergrund teleportiere ich uns nach Burg Lohenstein, wo wir uns sogleich in den Wald begeben, um Robilar zu treffen. Er ist großspurig wie eh und je und verlangt zunächst einmal Kompensation für den verlorenen CON-Punkt. Danach (da wir dies nicht sogleich erledigen können) erklären wir uns prinzipiell bereit, Rarys erpresserisches Angebot anzunehmen (wir bleiben eine Woche dem Ei fern und bekommen dafür Thrommels Familie), wenn die Übergabemodalitäten stimmen. Er will nur nach erfolgeichem Ei-Abtransport liefern, wir wollen als Beweis der Ernsthaftigkeit ein Mitglied sofort, eines in der Mitte und eines zum Schluß. Er lehnt ab und da er am längeren Drücker sitzt müssen wir wohl oder übel zustimmen. Schließlich will er uns noch zur gemeinsamen Bekämpfung von Iuz' Priestern und Beholdern verpflichten, damit der Abtransport auch in Ruhe erfolgen kann. Diesbezüglich halten wir uns bedeckt, signalisieren aber (ebenfalls notgedrungen) Zustimmung. In Anbetracht seines vermeintlichen Verhandlungssiegs gerät er ins prahlerrisch-joviale Erzählen und berichtet uns, daß das Ei unzerstörbar und die Verbindung zwischen Chendl'schem Fürstenrat und Iuz eng sei. Ich versuche ihm noch eine Überprüfung des Vorhandenseins der Familie zu meinen Bedingungen abzunötigen, aber natürlich weist er dies zurück. Schließlich mokiert er sich noch über unsere aus seiner Sicht kleinlichen Moralvorstellungen, bei denen ein Thronfolgermord mit Zig weiteren geduldeten getöteten Beteiligten zur Befriedigung persönlicher Machtbedürfnisse (Ei) auf Ablehnung stößt. Mitten in diesem unwürdigen Disput meldet Foldron [vermutlich ein dahergelaufener], daß 4 Beholder, Iuz-Priester, und etliche Magier (<=10) sich nahe bei Burg Lohenstein materialisierten und eine untote Tarasque mit sich führten. Robilar ist zum Kampf bereit, fragt sich aber, woher Iuz auf einmal dieses Interesse am Ei zu haben scheint. Wir vermuten zwar, daß dies durch meine dramatisierende Schilderung des Eis im Rat via Ratsverräter an Iuz Ohr gedrungen ist, behalten dies aber für uns. Da wir durch die Ereignisse der letzten Tage nicht erfolgsversprechend kampffähig und außerdem nicht darauf erpicht sind, uns mit dieser Gegnerschaft zu messen, verlassen wir Robilar mit genüßlichem Grinsen und dem Kommentar, dies sei wohl sein Problem, per Teleport nach Chendl.

[HGW ausgelassen]

B lendend erholt treffen wir - in Fortsetzung unserer ursprünglichen Teleportation - in Chendl ein. Es kann uns kaum aus der Ruhe bringen, daß ein Bote uns meldet, serneT randaliere betrunken in meinen Privatgemächern. Als wir dort gemächlichen Schritts eintreffen curet ihn Ivanhoe und nüchtert ihn dadurch schlagartig aus. Auf die Gründe seines Verhaltens angesprochen hüllt er sich in Schweigen und erzählt uns eine merkwürdig chiffriert wirkende Geschichte von "Liebe und Tod", in der es unserer Meinung nach um ihn (=Tenser), Iuz, Rary und Ellyra geht, die allesamt mit der Bewachung von Iuz beauftragt waren. Laut serneTs Geschichte umwarb Rary die mit Tenser befreundete Ellyra. Eines Tages gingen Ellyra und Rary Tenser in einen geschlossenen Raum voraus, aus dem Tenser bald Geräusche hörte und Rary tot vorfand, woraufhin er Ellyra, als offensichtliche Brecherin des Bewachungskreises sofort tötete. Doch erst durch diese Tat brach das Inferno los, durch das Iuz entkommen konnte. Tenser sah, daß er offensichtlich in seinem eifersuchtsinduziertem Ungestüm einer Täuschung erlegen war und selbst für Iuz Ausbruch verantwortlich war, was ihn dazu veranlaßte, sich vom kämpferischen Teil seiner Persönlichkeit zu trennen. Danach will er nicht mehr mit sich reden lassen und teleportiert sich fort. Eine Nachprüfung anhand Ellyras Tagebuch und anderen geschichtlichen Büchern ("Ellyra starb zuerst" - also nicht Rary!) bestätigt serneTs Geschichte. Für uns bedeutet dies, daß wir eventuell serneT für unsere Sache einspannen können, wenn ihm dies Rache an Rary verhieße.

E in Bote teilt uns mit, daß der Rat von unserer Ankunft erfahren hat und uns sehen will. Ich untersage allen Boten daraufhin für die Zukunft, ohne meine persönliche Einwilligung Meldung an andere zu machen. Um den Ratsverräter zu identifizieren schlägt Corwin den Plan vor, die Hauptverdächtigen mit für sie beunruhigenden Nachrichten aus der Reserve zu locken und sie so zu unüberlegten Handlungen hinzureißen. Wigbert, Helmar und Hadebrand (letzterer eher unwahrscheinlich) teilen wir mit, wir hätten den Beweis für die Schuld eines anderen an einem bestimmten Ort in der Burg versteckt. Dort sollen dann einige von uns versteckt lauern und abwarten, ob sich der jeweils Angesprochene dorthin begibt. Dementsprechend teilen wir dem Rat (in dem bei unserem Eintritt Tanko gerade zu Hadebrand sagt: "Ein Duell bringt uns jetzt auch nicht weiter!") mit, wir hätten bisher keine Fortschritte gemacht, ziehen aber danach die drei oben genannten einzeln zur Seite. Corwin sagt Wigbert, wir hätten Beweise gegen Hadebrand in meinem Labor; Wigbert hält das für ausgeschlossen. Ivanhoe berichtet Hadebrand, wir hätten Beweise gegen Wigbert in seinen Gemächern; Hadebrand ist dafür, diese offenzulegen. Ich unterrichte Helmar, wir hätten Beweise gegen Wigbert in Elias Gästezimmer; Helmar reagiert bedächtig. Bevor wir uns an den drei besagten "Beweisorten" auf die Lauer legen, erfahren wir noch, daß Helmar offensichtlich aus Chendl abwandernde Bürger nach Grabford lockt. Außer Wigbert erscheint niemand und selbst Wigbert ruft nur einmal kurz nach mir und geht dann wieder seines Wegs. Der Plan hat also im ersten Anlauf keinen der Verdächtigen zu Taten animiert, die den Verdacht gegen ihn erhärtet hätten.

D a wir auf diesem Weg momentan nicht weiterzukommen scheinen, wollen wir uns nun auf ein Verhör Lohensteins konzentrieren. Da er aller Wahrscheinlichkeit nichts sagen wird, soll Elias Lohensteins treuen, alten Diener aus der Lohenstein'schen Burg holen, um durch ihn Angaben über Lohensteins Besucher (vielleicht ja Wigbert!) zu erhalten. Elias begibt sich per Pass Plant in den Wald nahe der Burg, von wo aus er den Kampf, der entbrannte, als wir Robilar verließen, beobachten kann. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit scheint Iuz Rarys Verteidigung noch nicht überwunden zu haben. Während Elias zusieht, entführt Rary offensichtlich per Invisible Stalker einen sich heftig wehrenden, schreienden Iuz-Priester. Auf einmal wird Elias von einem Beholder entdeckt und verfolgt, so daß er nicht zur Burg vordringen kann, die mittlerweile in die Kampfhandlungen einbezogen worden ist, und nach Chendl zurückkehrt.

D a durch den Kampfverlauf nun auch unser potentieller Zeuge und die damals von Lucadan herbeigerufenen velunesischen Soldaten, die sich wohl kaum Zauberern, Priestern und Beholdern zur Wehr setzen können dürften, in Gefahr sind, beschließen wir sofort, sie zu schützen. Da wir von serneT just selbst erfahren haben, daß er eigentlich Tenser ist und mit Rary noch ein Hühnchen zu rupfen hätte, bitten wir ihn per Sending, uns zu unterstützen, doch er verweigert die Antwort. Also gehen wir alleine.

D er Kampf wogt immer noch hin und her. Um möglichst unbemerkt zu bleiben, begeben wir uns sofort in die Burg, wo wir nur noch Tote antreffen. Der alte Mann wurde versteinert, als er schützend die Hände gegen einen Beholder hob. Die velunesischen Wachen sind auf den Fluren verstreut und zum Teil von Monstren angenagt. Als wir weiter vordringen, hören wir noch Kampfgeräusche aus den Verliesen und stürmen dorthin: Offensichtlich gibt es doch noch Überlebende. Durch den engen Zugang können wir Skelette und Gehörnte in den Gewölben umhergehen sehen. Ivanhoe stürmt hinein und erschlägt den ersten Teufel mit wenigen kraftvollen Streichen. Elias will es ihm mit dem zweiten Teufel gleichtun, gerät aber in eine von diesem herbeigerufene Wall of Fire, die ich aber rasch (mitsamt aller auf Elias liegenden Schutzsprüche) erfolgreich dispelle. Auf einmal taucht ein Beholder auf und greift Corwin mit seinen Strahlen an, was dieser jedoch ausnahmsweise auf wundersame Weise unbeschadet übersteht. Um die Beholder bekämpfen zu können, ohne deren Strahlen ausgesetzt zu sein, spreche ich eine Anti Magic Shell, die sowohl mich als auch Lombard umgibt. Just als diese zustandegekommen ist, bemerke ich, wie diese einen von Rarys Invisible Stalkern, der sich gerade zuvor auf eines meiner 7 Mirror Images gestürzt hatte, daran hindert, mich zu entführen. Danach erledigen Lombard und ich den Beholder im Handkampf mit unseren Stäben. Während für den verbleibenden Soldaten jede Hilfe zu spät kommt, turnen Corwin und Elias die nun auch aufgetauchten zahlreichen Ghosts und Spectres und destroyen die Skelette. Nachdem wir alle Gegner erledigt haben, taucht auf einmal wie von ungefähr Robilar auf, um sich nach unserem Befinden zu erkundigen. Nach dem eindeutigen Entführungsversuch durch den Invisible Stalker durch die vorgeblichen "Ehrenleute" Rary und Robilar sehen wir keine weitere Grundlage für weitere Verhandlungen und teleportieren uns spornstreichs - ohne den alten Diener, den wir später holen wollen - zurück nach Chendl.

A ngesichts des nun offen ausgebrochenen Konflikts zwischen den ehemaligen Verbündeten Iuz und Rary um das Ei kommt uns eine phantastische Idee, wie wir unsere beiden Hauptziele, Thrommels Familie zu befreien und das Ei zu neutralisieren, auf einen Schlag lösen könnten: Wir müßten Iuz rasch dazu bringen, direkt bei Burg Lohenstein zu erscheinen, um sich das Ei persönlich anzueignen. Sofort darauf müßten wir dann St. Cuthbert auf dieses intolerable Ungleichgewicht und die möglichen Konsequenzen (siehe Joramy) hinweisen, woraufhin dieser hoffentlich wie damals im Tempel erschiene, um sich für einen göttlichen "Meinungsaustausch" in Zweikampfform mit Iuz auf eine andere Plane zurückzuziehen. Da diese Zweikämpfe unserer Erfahrung nach stets länger als eine Woche dauern, könnten wir uns in der Zwischenzeit nach Dorakaa begeben, und die Leichen aus dem Tempel herausholen. Rary wäre auf jeden Fall aus dem Ei vertrieben und - falls alles liefe wie damals bei Joramy und Artisan - würde das Ei danach von den Göttern auf ewig versiegelt und somit als zukünftige Gefahrenquelle für Furyondy auf ewig ausgeschaltet! Wir hätten also gleichzeitig unsere Probleme mit der Familie und dem Ei auf einen Streich gelöst! Trotz einiger Bedenken ob der Gewagtheit, Götter für unsere Zwecke einzuspannen und dem mit Dorakaa verbundenen Risiko sehen wir keine andere Lösungsmöglichkeit mehr. Außerdem tun wir letztendlich den Göttern (bis auf Iuz) und den Menschen langfristig einen großen Gefallen, indem wir einen zweiten Fall Joramy verhindern.

S ogleich beginnen wir mit der Umsetzung. Corwin betet zu St. Cuthbert und setzt ihn über den (nicht nur für diesen) bedrohlichen Gang der Dinge in Kenntnis. Dabei fällt auf, daß St. Cuthbert aufgrund der Natur des Eies, ein blinder Fleck von Mother Oerth und ihrer Kinder zu sein, ihm nur bezüglich des Iuz-Aspekts und nicht beim Ei-Bedrohungsaspekt folgen kann. Kurz darauf erscheint Hazen in meinem Labor und teilt uns mit, daß er erhöhtes Interesse St. Cuthberts an der Sache registriert. Er habe ihn regelrecht ausgefragt. Corwin sendet ein zweites Gebet an St. Cuthbert, um festzustellen, inwieweit St. Cuthbert die Informationen über den "blinden Fleck" halten konnte (Stichwort: intellektuelle Inkontinenz). Das Ergebnis bestätigt unsere These: er hat alle behalten, aber nichts, was explizit mit dem Ei zu tun hat. Da wir uns nicht sicher sind, ob St. Cuthbert bereits durch die Fakten, die nicht unmittelbar mit dem Ei zu tun haben so weit in Rage gebracht worden ist, daß er Iuz zum Kampf stellen wird, wende ich mich per Sending an Zagyg, der ja bekanntermaßen nur Halbgott und daher vielleicht noch nicht völlig "erblindet" ist. Er zweifelt meine Schilderung an, kommt aber, da er mich als ersten Hofzauberer ansonsten schätzt, zu meinem Erstaunen sogleich persönlich herbei, um meine Angaben zu überprüfen. Auf seine Kosten teleportieren wir uns zum Ei-Höhlen-Eingang, wo er noch halb höhnend bemerkt, alles sehe doch recht normal aus, und - scherzhaft - er müsse überlegen, ob er mich noch für den Posten des Hofzauberers geeignet halte. In der Höhle bemerkt er jedoch das von einer Wall of Force geschützte Ei. Daß deren Auflösungsversuch durch ihn 10 Minuten dauert findet er "höchst interessant". Die Entdeckung bewiese , daß ich meinen Titel offensichtlich doch zu Recht führte: Die Götter müßten sogleich informiert werden. Sofort teleportiert er uns zurück in mein Labor, wo er mich mit dem Versprechen "in 2 Minuten" wieder zurück zu sein verlässt. Ich warte stundenlang, aber nichts passiert. Da ich über kein Sending mehr verfüge, kann ich ihn nicht erneut kontaktieren, so daß wir beschließen, die Zeit zur Vorbereitung (Prägen, etc.) auf unseren Gang nach Dorakaa vorzubereiten. Außerdem versuchen wir, vom in Chendl anwesenden Graf von Attach, der eine Art privaten Geheimdienst unterhält, dessen Arbeit aus Sicht der meisten Rittern etwas Unehrenhaftes anhaftet. Elias begibt sich per Pass Plant zu Burg Lohenstein, um möglichst viele der getöteten velunesischen Soldaten wiederzubeleben.

28. Sunsebb 583

T ag 4 nach dem Attentat, der letzte Tag des Jahres. Nach dem Prägen liefert zunächst der Graf von Attach einen Bericht über Dorakaa ab. Er ist zugleich dankbar, daß seine Arbeit endlich einmal honoriert wird, rät uns aber dringend davon ab, nach Dorakaa zu gehen, da ein unbemerktes Fortbewegen in der Stadt aufgrund der ständig patroullierende Beholder und der willkürlich ausgeübten Repressalien kaum möglich sein dürfte. Darüberhinaus sei vollkommen unbekannt, was sich in Iuz Tempel abspielt.

W ir beraten über die Situation und beschließen, in zwei Phasen vorzugehen. In der Erkundungsphase wollen wir per Stone Shape und Wraithform die Stadt umgehen und direkt von hinten in den Tempel eindringen, um die Leichen zu finden. In der zweiten Phase [wird veröffentlicht, sobald gespielt worden ist, damit Ingo nicht vorab informiert wird].

W eil Zagyg noch immer nicht wieder aufgetaucht ist, wende ich mich erneut per Sending an ihn, um endlich die Grundlage für unseren Plan - einen Kampf zwischen Iuz und einem rivalisierenden Gott, der ihn aus Dorakaa fernhält - zu etablieren. Er reagiert genauso wie beim ersten Mal samt Teleportation nach Lohenstein, scherzhaften Bemerkungen über meine Amtsführung, Alarmiertheit und dem Versprechen, "in zwei Minuten" wiederzukommen. Wir schließen daraus, daß auch Halbgötter bereits den "blinden Fleck" haben und von uns nicht direkt von der Gefährlichkeit der Lage unterrichtet (und somit als Kampfgegner eingespannt) werden können. Wir müssen also darauf hoffen, daß St. Cuthbert durch seine erhöhte Aufmerksamkeit Iuz selbsttätig bemerkt, wenn dieser das Ei einnehmen will. Da wir Iuz schlechterdings selbst über das Ei unterrichten können (erstens, weil er daraus sofort ersähe, daß es eine Art Falle sein muß und zweitens, weil er auch über den "blinden Fleck" verfügt) bedienen wir uns des Rats, aus dem bisher leider noch jede Information in kurzer Zeit Iuz' Ohr erreicht hat.

A ls Ivanhoe, Lombard und ich um 4 Uhr nachmittags in den Ratssaal eintreten, in dem der Rat in der Zwischenzeit ununterbrochen zu tagen scheint, herrscht dort große Unruhe. Nur mit mäßigem Interesse wird mein Bericht verfolgt, daß Rary sich bis morgen (weil dann die magische Konstellation günstig sei) des Eies bemächtigt haben werde. Die Fürsten quittieren dies mit Unglauben, selbst als Lombard zwecks Dramatisierung hinzufügt, sie könnten nun eigentlich gleich Rary zum König von Furyondy küren. Im Gehen bemerken wir, wie sie wieder in Diskussionen darüber verfallen, wie angesichts der einmaligen Situation bei der Königsneuwahl zu verfahren sei. Jetzt können wir nur hoffen, daß die Nachricht über den Ratsverräter wie üblich zu Iuz gerät und das dieser so handelt, wie wir es uns erhoffen.

G egen acht Uhr abends taucht Elias in großer Eile auf und berichtet uns, das Iuz bei Burg Lohenstein eingetroffen sei. Nachdem er 8 velunesische Soldaten wiederbelebt hatte, taumelte der höchststufige von ihnen, ein Paladin, vor einigen Minuten in höchster Erregung und erblindet zu Elias, um zu melden, daß er Iuz in Begleitung einer Schar von Beholdern und berittenen Menschen über durch den Nachthimmel habe heranreiten sehen. Als der Paladin sich anschickte, seine Leute in den Kampf zu schicken, sperrte sie Elias ein und kam nach Chendl. Corwin gibt die Neuigkeit von Iuz' Eingreifen an St. Cuthbert weiter, der sich daraufhin umgehend selbst auf den Weg macht, um sich Iuz entgegenzustellen. Juchu! Flugs begeben wir uns per Teleport nach Burg Lohenstein.

V on den Zinnen können wir ein Schauspiel sondergleichen beobachten, daß einer Mischung von punktuellem Gewitter und Wirbelsturm gleichkommt und seinen Ursprung in der Höhle zu haben scheint. Helle und dunkele Blitze zucken ohne Unterlaß und ein Strom von dunklen Gestalten und Devas strömt zum Höhleneingang. Derweil haben sich die Soldaten fast befreit und sind kurz davor, die Tür zu durchbrechen. Gutes Zureden unsererseits spricht auf die einfachen Kämpfer gut, aber auf den Paladin kaum an. Wir heilen seine Blindheit unter dem Vorwand, daß wir auf unserer bevorstehenden Mission jeden Heilspruch selbst benötigten, nicht, damit er sich und seine Leute nicht in den für sie aussichtslosen Kampf stürzen kann. Er verzichtet gerne, gibt uns aber seinen Namen ("Sir Walter"), damit sein Opfer in späteren Annalen festgehalten werde. Wir wollen uns bereits nach Dorakaa begeben, als Corwin Zweifel daran äußert, ob dort wohl wirklich Iuz und St. Cuthbert miteinander rängen, oder vielleicht nur Rary und St. Cuthbert. Lombard sendet ein Wizard Eye dorthin, kann aber durch die den Kampfort umgebende Spectral Wall, ebenso wie einige der sich dort aufhaltenden Devas, nicht vordringen. Trotzdem können wir Corwin nahelegen, daß die Kombination "Iuz gegen St. Cuthbert" am wahrscheinlichsten ist, da St. Cuthbert sich wohl kaum mit Rary aufhielte, wenn Iuz (und das haben wir ja gesehen) in der Nähe ist. Also bringe ich uns per Teleport without Error an einen Ort am Whystil Lake 500m westlich von Dorakaa.

A ls wir ankommen bläst ein ganz ungeheurer eisiger Nordwind durch die sternklare Nacht, der Fliegen unmöglich macht und Bewegungen auf ein Viertel reduziert. Plangemäß begeben wir uns in einen Rope Trick, in dem wir ausharren, bis Lombard per Dig und Fabricate eine Höhle konstruiert hat, von der aus wir hier operieren wollen. Nach Fertigstellung begeben sich alle bis auf Lombard und mich in die Höhle. Wir beide gehen auf dem Eis des gefrorenen Sees an die Rückseite der Klippe heran, auf der Dorakaa gespenstisch erleuchtet aus der ansonsten flachen, kahlen Landsschaft herausragt. Dort angekommen spreche ich einen Stone Shape und Lomard einen Warithform, mit dessen Hilfe er sich in den von mir geschaffenen Kanal begibt. Zuerst trifft er auf eine vollkommen abgeschlossene Höhle mit Xorns, danach auf einen Raum mit 8 Seitentreppen und einer sich zentral emporwindenden Wendeltreppe, der mit Shriekern bewachsen und von Beholdern durchflogen wird. Während die Shrieker Alarm schlagen, erschenit ein Xorn aus dem Boden und macht sich daran, den Kanal zu stopfen, so daß Lombard der Rückweg abgeschnitten ist. er zieht sich in eine Nebenraum zurück, in dem Iuz-Akolythen schlafen. Er folgt dem noch nicht wieder geschlossenen Kanal nach oben und gelangt in die Haupthalle des Tempels, wo gerade schlimm zugerichtete Wesen offensichtlich freiwillig in Erfüllung einer religiösen Pflicht, in einen Schacht springen. Da er verfolgt wird, verweilt er nicht, sondern flieht durch eine Türöffnung und gelangt über die Zinnen zu mir. Wir ziehen uns in unsere Höhle zurück. Da wir die Leichen noch nicht gefunden haben, beschließen wir einen zweiten Besuch, an dem auch Elias teilnehmen soll.

E rneut begeben wir uns an die Klippe und bohren den Tempel von unten hinten an, diesmal aber leicht versetzt, um neue Räumlichkeiten zu erkunden. Elias und Lombard begeben sich hinein und ich warte draußen. Rascher als zuvor wird der Kanal von den Xorns geschlossen. Kaum bin ich allein, höre ich Geräusche von rechts und links und entdecke eine wilde Mischung von Kreaturen (Yetis, Elfen, Umber Hulks), die sich in meine Richtung bewegen - offensichtlich ein Suchtrupp, der der Ursache des von Lombard ausgelösten Alarms nachstellt. Auf einmal bemerke ich, wie ich magisch angegriffen und meine aktiven Sprüche per Dispel Magic aufgehoben werden. Als ich die Urheberin ausmache und ihre erneuten Spruchvorbereitungen wahrnehme, suche ich mein Heil in der Flucht und teleportiere mich gerade noch rechtzeitig auf Sicht zu unserer Höhle. Derweil sind Elias und Lombard in einem offensichtlich zentralen Raum angelangt, der ebenfalls 8 Treppen an den Wänden aufweist. In der Mitte befindet sich eine röhrenförmig stehende Wall of Force, durch die die Tempelopfer fallen. Um die Röhre steht ein Tisch mit 18 beinernen Stühlen und einem massiv goldenen Thron. Elias macht sich unsichtbar, Lombard polymorpht sich in eine Eidechse. Auf einmal kommt eine Priesterin eine der Treppen hinab, bemerkt die beiden nicht und entschwindet mit dem Wort "Scheschtschtsch" durch eines von 3 permanenten Teleportalen. Da sie vor Ort nichts ausrichten können, begeben sich beide auf die Suche nach den Leichen und dem Ausgang. Vor allem der Ausgang ist entscheidend, denn sowohl Elias priesterliche als auch Lombards Teleportations-Zauber versagen ihre Wirkung.